Samstag, 21. Dezember 2013

KAPITEL 14


ASKAS WOHNUNG.FLUR/ KÜCHE. TAG

Renka wirft das letzte Brett auf den Boden im Flur, schleppt sich in die Küche.

Die Küche ist noch mehr zugestopft, als das Wohnzimmer. Die Wände sind knallend orange, der Boden schwarz-grau, starr vor Dreck, man kann aber vermuten, dass er früher blau war, die Decke ebenfalls orange, eine rote Waschmaschine steht mittendrin.

Überall auf den Arbeitsflächen Geschirr und Kram: Kerzen, kleine Figürchen, Lappen, Zettel, Zeitungen, Kosmetika, Schmuck.

Renka öffnet den Kühlschrank. In dem Kühlschrank Leere - nur Licht, und Butter. Renka nimmt die Packung in die Hand darauf steht "Cocos-Body-Butter". Renka fährt um, ihr Augenlied zittert:

RENKA
Aska wo ist das Essen? Das war gestern noch da!

Aska setzt eine schuldbewusste Miene auf.

RENKA
Bist du noch im Kindergarten? Denkst du die Kohle kommt raus aus der Wand? Sollen wir alte Brötchen in der Badewanne aufweichen und essen?

Aska drückt sich in einen Stuhl.

ASKA
Ich musste es tun, heute Nacht, als ich auf Hans gewartet habe, um das emotionelle Loch im Bauch zu stopfen.

Renka holt genervt das Handy aus der Tasche, schaut auf das Display.

RENKA
Aska du musst aufhören zu essen wie ein Staubsauger! Das schadet dir!
(Pause)
Du Aska, kannst du mich anrufen? Ich glaube mein Handy funktioniert nicht.

ASKA
Na klar.
(schaut sich ratlos um)
Ich muss nur meins finden.

Aska kramt ihr Handy aus einer schmutzige Tasse heraus. Sie tippt.
Renkas Handy vibriert und klingelt.

ASKA
(erfreut)
Es funktioniert!

Renka seufzt und steckt ihr Handy in ihre Hosentasche.

ASKA
Ah Renka, dir geht es gar nicht um den Kühlschrank. Er meldet sich nicht wegen heute Abend, deswegen bist du angepisst wie ne Messerschmidt. Und ich muss es jetzt ausbaden.

Renka lässt verschämt das Handy in die Tasche gleiten, schüttelt traurig den Kopf, lächelt schwach.

RENKA
Er braucht einfach seine Zeit. Er ist schüchtern.

Aska schaut Renka mit einem mitleidigen Lächeln an.

ASKA
Uhmmm....Schüchtern....

RENKA
Ah lass mich endlich!

ASKA
Renka, vielleicht ist er so wie du sagst... Aber bis er seine Schüchternheit überwunden hat, kannst du doch mit uns zu dem Russischen Silvester gehen! Da haben wir Spaß. Da gibt es Kakerlaken -Rennen und Wodka läuft aus dem Springbrunnen. Na was meins du?

RENKA
Kakerlaken? Pfui! Und Wodka ist auch nicht mein Ding, der erinnert mich nur an meine Kindheit im Kommunismus. Die Kakerlaken übrigens auch.

ASKA
Aber Renka, vielleicht triffst du da die Liebe deines Lebens, und der Christoph ist im Handumdrehen vergessen.

RENKA
Ich will ihn nicht vergessen, ganz im Gegenteil. Und ich werde ihn heiraten! So helfe mir Mutter Maria und der polnische Papst!

ASKA
Amen.

RENKA
(verbissen)
Na warte! Ich zeige dir was.

Renka rennt aus dem Zimmer.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen