Dienstag, 31. Juli 2012

Metropolki live erleben!

Im September kann man uns live erleben. Hier unsere September - Veranstaltungstermine:

05. 09. 2012 - Ort: Mittelpunktbibliothek Schöneberg um 20 Uhr - im Rahmen der SPRACHWOCHE in Kooperation mit der Leselounge Birgit Bauer



Wir freuen uns auf Euch!

Dienstag, 24. Juli 2012

UNSER WEIB





Kurze Röcke, Kleider, Sandaletten, bunte Farben - Der Sommer ist wieder da! 
Die Straßen flimmern und flirren vor lauter zurechtgemachten Fräuleins, Damen und Frauen! 
Auch wir haben uns mit der Frage: Frau sein-was ist das eigentlich, auseinandergesetzt! 


   



UNSER WEIB

  
RENKA:        Weil das war so.

ASKA:           Renka kommt nach Hause

RENKA:        und mit sofortiger Wirkung flieg ich zu Aska,

ASKA:           die Miene lacht ihr und Renka holt raus aus einer Schachtel

RENKA:        ein Paar wunderschöne Schühchen,

ASKA:           das Modell Sandaletten, auch Schraubstöcke für die Zehen genannt.

RENKA:        Aber Aska sitzt in ihrem Sudelbett, in diesem ihren T-Shirt, mit Fleck
und Loch direkt auf dem Bauch, und klopft wie bekloppt an sich rum: die Wange, das Kinn, die Stirn und die Nase noch dazu.

ASKA:           Renka, ich lebe jetzt nach dieser neuen Klopfakupressur - nach der Technik der Emotionalen Freiheit. Weil ich bin doch Polin

RENKA:        und für unsere Freiheit und Unabhängigkeit sind wir doch bekannt.

ASKA:           Und die in diesem deutschen Land bombardieren uns jeden Tag mit diesen Frauen, wo die fressen zwei Äpfel am Tag,

RENKA:        und aussehen, wie Skelette extra dafür gezüchtet um auf diesen Laufstegen zu spazieren.

ASKA:           Und dazu noch haben die Kinder und diese Karriere,

RENKA:        wie diese ihre Heidi, dieses Deutschland-Superweib.

ASKA:           Und jetzt denke ich, wenn ich nicht so bin, bin ich weiblicher Abfall. Aber Renka zwängt sich in ihre neuen Schuhe, und in dieses ihre Blümchenkleid, wie ausgeschnitten aus dem polnischen Folklore-Verein.

RENKA:        Aska, geh nach dem polnischen Frauenideal, sogar im Kommunismus, wenn es in den Läden nichts gab – haben wir uns Blümchenkleider genäht – und zwar aus der Gardine die am Küchenfenster hang. Alles was du brauchst, ist ein geblümtes Kleid, und Schühchen, wie ich sie hab, und gleich wirst du dich lieben und akzeptieren, wie wir in der Heimat, als die hochwertigste Frau.

ASKA:           Und schon fahren wir mit diesen Fahrrädern, aber leicht, so langsam, um uns nicht müde zu fahren,

RENKA:        zu diesem Klamottenladen, diesem Markt der Eitelkeit.

ASKA:           Kaum drinnen, Renka grast zwischen diesen Regalen und Kleiderständern,

RENKA:        und Aska steht in der Ecke wie zur Strafe, und beobachtet ein Weib:

ASKA:           eine Deutschland-Mutter, komplett ausgestattet mit Babykram, schwanger und noch mit einem Kind auf dem Arm.

RENKA:        Und Aska klopft sich mit Anteilnahme unter der Brust, und flüstert:

ASKA:           Ich muß mich gut durch klopfen, daß ich mich akzeptiere, daß ich in meinem Alter noch nicht schwanger war.
Aber Renka wirft sich zu mir, der Arm von dem Kleiderhaufen fällt ihr fast ab:

RENKA:        Marsch, in die Kabine, guck die nicht an. Die packt die Mamilla raus und säugt mitten in der Öffentlichkeit. Würde das eine polnische Mutter machen? Nimmer und nie! Wo ist der Sinn für Anständigkeit? Und außerdem, Aska, die Typen in diesem deutschen Lande zwingen diese Deutschlandfrauen zu dieser Schwangerheit, damit sie sich sicher fühlen weil so schnell kannst du nicht weglaufen, wenn du ein Kind im Bauch hast und das zweite am Arm.

ASKA:           Auf einmal aus der Kabine kommt die Kudamm-Hyäne, ein Kleiderbügel, dünn, ausgetrocknet, die Titten wie Ballons, garantiert dazu gemacht.

RENKA:        Aska fängt an sich die Fingerspitzen abzuklopfen.

ASKA:           Renka, ich hab Angst, wenn ich mich nicht klopfe, dann will ich auch so sein, wie die Deutschlandfrauen, die haben die Brille von einem Projektanten von diesen ihren Accessoires

RENKA:        und ein Paar Socken, das dazu paßt.

ASKA:           Aber Renka flüstert, damit die Hyäne sie nicht hören kann:

RENKA:        Das ist nicht so ein Himmel, wie man denken kann - die hat n Typ, ist in einer Ehe, und das ist ein Druck, weil die liebt den nicht, und muß den immer begütigen, damit er ihr gibt, für die ganzen Accessoires. Und du willst doch unabhängig sein, wie das polnische Frauenideal?

ASKA:           Und Renka fischt raus, aus dem Textilienberg, ein Kleid,

RENKA:        Wunder-Honig: mit Mohnblumen auf grünem Material,

ASKA:           wie eine Wiese in der masowischen Landschaft.

RENKA:        Los, zieh das an. Aber Aska hört nicht zu, starrt durch das Schaufenster, weil da, auf der Strasse, schmiert ein Weib,

ASKA:           normal eine Businesswoman, auf Maximal, direkt aus dem Potsdamerplatz, gut erhalten, gepflegt, mit Aktentasche und Kostümchen in Mäuse-grau, in Stöckelschuhen, und stolpert nicht ein halbes Mal,

RENKA:        und Aska fängt an sich zu klopfen. Aska, hör auf, du weißt es noch nicht, aber du willst nicht so sein! Schau die doch an – die ist uniformiert, wie eine Soldateneinheit, die hat kein Eigenstil und keinen Sinn für wahre Weiblichkeit. Weil nämlich, Aska, diese Deutschland-Manager in diesem post-industriellen Deutschland-Staat, zwingen diese Frauen in diese Uniform, und das, weil sie Angst haben, daß die Deutschlandfrau ist im Vormarsch, und sagen ihr ständig diese Komplimente, daß sie hat in diesen hohen Stöckelschuhen Waden wie ein Stossgebet, aber in Wirklichkeit wollen die doch, daß ihr die Knochen kaputtgehen, damit sie nicht mehr konkurrieren kann.

ASKA:           Und Renka pellt mich aus  meinem T-Shirt raus,

RENKA:        Aska läßt geschehen, weil sie glotzt wie verzaubert, und klopft sich nicht mehr einmal, weil in der Tür steht ein Weib,

ASKA:           aber was für eins: im Holzfäller-Stil, Haare auf Igel, ¾-Wattjacke, Null Maquillage,

RENKA:        und ausgeleiertes T-Shirt, Modell Unisex, um nicht eine Kurve zu zeigen aus Versehen.

ASKA:           Renka, guck, das ist eine polnische Seele, das ist das Ideal der Unabhängigkeit – die schämt sich nicht, die ist doch ein Wunder der Selbstakzeptanz.

RENKA:        Aha, polnische Seele - so ziehe ich mich nicht mal an, wenn ich in den Keller geh.

ASKA:           Und Renka zwängt mich in das Blumenkleid. .

RENKA:        Aska, in diesem neuen Kleid siehst du aus wie der polnische Frühling – ich höre die Musik von Chopin, fühlst du dich jetzt wie diese hochwertige Frau?

ASKA:           Guck, die Wattjackenfrau, die schaut mich an, und zwar mit Mitleid.

RENKA:        Aska, die hat unter ihrer Wattjacke einen Taillenmangel, die würde sich auch hübsch anziehen, nur daß sie keine Konditionen hat. Und noch arbeitet sie diese ihre Ideologie dazu, als wäre sie so befreit, aber in Wirklichkeit, Aska: so aussehen wie du in diesem Kleid, romantisch, wie die polnische Wiese, das will doch jede Frau!
Aber Aska, stolz, mit ihrem T-Shirt

ASKA:           mit dem Loch und dem Fleck am Bauch,

RENKA:        schießt aus dem Laden raus.

ASKA:           Und Renka schmiert hinter mir her,

RENKA:        mit demolierter Miene,

ASKA:           hinkend wie ein angeschossener Hund,

RENKA:        weil mein Fuß in dem neuen Schühchen schwimmt, wie im roten Meer, im Blut.

ASKA:           Renka, deine Hacke, abgewetzt, bis zum Knochen, bis zum Fleisch, bis zur Sehne. Du solltest dich auch klopfen, und zwar in die Mitte deines Kopfes. Du machst ein Krüppel aus dir und das im Namen des polnischen Frauenideals?

RENKA:        Und Aska schmiert in den nächsten Haushaltswaren-Shop, kommt raus, und normal,

ASKA:           ziehe ich Renka an:

RENKA:        Latschen a la deutsche Oma,

ASKA:           gesund, grob geschnitten und aus Flausch. Und auf einmal Renka fühlt, daß ihre Füße, haben es geräumig und haben so viel Luft, normal, als ob sie fliegt.

RENKA:        Aska, ich hab schon ganz vergessen, wie es ist, auf den eigenen Füssen zu gehen.

ASKA:           Und Renka, erleichtert,

RENKA:        weil von den Schraubstöcken endlich befreit,

ASKA:           mit erhobenem Haupt, geht sie durch die Strasse der Eitelkeit.

RENKA & ASKA:
UND SO HAT ASKA RENKA BEIGEBRACHT, SICH SELBST ZU AKZEPTIEREN, ALS UNABHÄNGIGE FRAU.



Montag, 16. Juli 2012

In Polen nennt man die Deutschen- Helmuts!!!!!!

Immer noch Feinde oder schon Freunde?
 Die Deutschen und die Polen in einer Folge von Aska und Renka:
   




UNSER HELMUT










ASKA:           Weil das war so:



RENKA:        Aska, kommt zurück, aus der Heimat, beladen mit echter Wurst mit Knoblauch und sauren Gurken, aufgewühlt wie die Ostsee im Sturm, und schon ab der Schwelle schreit sie:



ASKA:           Es wird keine Freundschaft zwischen unseren Völkern geben, nimmer und nie in der Welt! In dem Eurocity-Warszawa-Berlin-Express, an der Grenze, als die deutschen Zollbeamten kamen, normal, der Frost ist mir über die Knochen gegangen, weil ein Gemurmel ging durch den Zug, und alle Polen, die nach Berlin schmieren, flüsterten: „Gestapo, Gestapo.“



RENKA:        Aska, mach keine Mistgabel aus einer Nadel.



ASKA:           Und auf dem Hauptbahnhof – dieses Poster, gross wie ein 3-Stock-Werk-Haus, und was steht drauf?



RENKA:        „Entdecke Polen, Polen ist nicht so wie du denkst“.



ASKA:           Renka, das impliziert doch, dass jeder schlecht von Polen denkt, als wäre Polen ein komplettes Arsch und normal die dritte Welt. Und noch schlimmer, eine Deutsche hat zu mir gesagt: „Oh, Sie sind Polin, hätte ich nicht gedacht“ -  und die dachte noch das ist ein Kompliment.“



RENKA:        Du Aska, brüll nicht wie der Hund, wo sie ihm auf den Schwanz getreten sind, sonst hört noch dieser Helmut, was du über ihn sagst.



ASKA:           Dieser patentierte Deutsche, Baujahr 1933?



RENKA:        Genau, dieser unser Quasi-Nachbar aus der vierten Etage, ist unter uns gezogen, weil er nicht mehr soviel Treppen laufen kann.



RENKA:        Und Aska überkommt die unbenannte, unbestimmte Angst.



ASKA:           Renka, der ist doch ein Periskop und Seismograph.  Wenn der wohnt direkt unter uns, kommt er ständig in unsere Bude, macht seinen privaten Blitzkrieg und schreit, dass wir trampeln, und polnisch reden, und das ist laut und überhaupt emotional, der ist doch wie diese Erika Steinbach – im Kleinformat.



RENKA:        Und Aska greift zu einer Aldi-Tüte.



ASKA:           Renka, hier, pack deine Kippen und  unsere Katze  - wir ziehen aus.



RENKA:        Aldi-Tüten zum Packen? Bin ich ein Penner?



ASKA:           Nicht Penner, aber Polin und nicht gerade up-to-date: die nennen hier die Alditüten „Polenkoffer“ – das ist doch allgemein bekannt. Los, beweg dich, worauf wartest du, auf Applaus? 



RENKA:        Und Aska schaufelt in ihre Alditüte alles was sie schafft:



ASKA:           drei Lockenwickler,



RENKA:        ihre Trockenhaube, ASKA: weil die noch neu ist,



RENKA:        den Elefanten,



ASKA:           mit dem Rüssel nach oben, zuständig für Glück



RENKA:        den Espresso-Café



ASKA:           für teures Geld,



RENKA:        den Computer von dem sie sich nie trennt,



ASKA:           und zwei rosane Decken für das Ambiente.



RENKA:        Dich hat wohl in Polen ein Braunbär überfallen, der einzige der da noch lebt - wo sollen wir wohnen? Unter der Oder-Neisse-Brücke?



RENKA:        Aber Aska rennt wie eine Ameise durch unsere Küche und die dritte Alditüte hat sie schon vollgepackt.



ASKA:           Aber Renka hat vor nichts Angst,



RENKA:        und garantiert nicht vor so einem Helmut,



ASKA:           und damit Helmut es hört, lacht und trampelt sie wie das Militär. Renka, hör auf zu gehen, und überhaupt zu atmen, sonst sagt Helmut, dass du ihm die Ruhe klaust, weil wir klauen doch alles, so hat es ihnen beigebracht dieser ihr Harald in diesem ihren Programm um Mitternacht:



RENKA:        „Willst du nach Polen fahren, dein Auto ist schon da.“ - Ha, ha, ha. Aska, im Geiste dieses unseres polnischen Katholizismus: wir vergeben ihnen. Weil wir haben einen spezifischen Sinn für Gerechtigkeit: wenn wer hat, warum hab nicht auch ich? Darum haben wir den Deutschland-Protzwagen mitgehen lassen – was sollten wir machen, wenn wir waren arm.



ASKA:           Und auf einmal ein Geräusch,



RENKA:        dass Aska vor Schreck ihre Polenkoffer fallen lässt, 



ASKA:           wir gucken durch das Fenster – und da:



RENKA:        Helmut bis zum Gürtel in der Mülltonne



ASKA:           trampelt rum, auf diesem Müll, dass die Funken springen,



RENKA:        normal, wie ein Rumpelstielzchen.



ASKA:           Renka, guck diesen Helmut an, er stampft den Müll zusammen und hofft, wenn er fleissig stampft, passt mehr rein und die Betriebskosten sinken. Wenn ein Pole sieht diesen Helmut-Geiz, bekommt er Kieferndruck.



RENKA:        Aska, lieber du fühl dich ein, in diese seine Situation, weil normal diese Alliierten, haben ihm alles weggenommen, damit er nicht wieder Waffen machen kann, und jede Mark vier Mal von allen Seiten hat er angeguckt, bevor er sie ausgegeben hat. So hat er eben diese Geizsucht bekommen. Aber Aska stopft Renka die polnische Knoblauchwurst in den Mund, damit sie sich verstopft und endlich schweigt.



ASKA:           Das war doch seine eigene Schuld, nicht wir haben die Helmuts, sondern die Helmuts haben uns überfallen. Aber Renka ist heute ganz pc und pädagogisch.



RENKA:        Aska, du leidest an der Verstopfung nach diesem Krieg, aber ich jetzt, normal, werde die erste Ehrenpatronin der deutsch-polnischen Freundschaft, und verkünde die neue zwischen-nationale Amnesie.



ASKA:           Terefere und blablabla, dein Bewusstsein spaltet sich dir, weil selber sagst du: „Rede nicht deutsch in der Küche und nicht wenn ich koche, weil mir die Suppe verdirbt.“



RENKA:        Du sagst es, Aska, hier ist das Schwein begraben, weil wir den Hass auf die Deutschen in die Wiege gelegt bekommen haben, aber mit gutem Beispiel schreite ich voran und den Helmut gleich begütige ich: ich bringe ihm die polnischen Gurken und Wurst und Wodka noch dazu und auf gute Nachbarschaftsbeziehungen werde ich mit ihm trinken bis wir beide unter den Tisch fallen, ganz nach polnischer Art! Aber Aska nimmt die Wurst und die Gurken und versteckt sie in ihrem Bett, unter ihrer Bettdecke, und setzt sich obendrauf.



ASKA:           Nichts gibst du dem. Du weißt doch, wie die polnischen Weiber an der Grenze sagen: die Helmuts sind gekommen, wieder fressen sie uns alles leer. Heile endlich diese Krankheit der polnischen Seele, diese deine Gastfreundschaft!



RENKA:        Aber Aska, wenn du ihn genau anschaust, diesen Helmut, von einem Polen unterscheidet er sich nicht, sogar den Schnurrbart hat er wie Walesa.





ASKA:           Wieso nimmst du den in Schutz, hat es dich verdreht oder was?  Da wird Renka ganz blass, weil sie alles kann, nur lügen kann sie nicht. Sie krabbelt unter den Tisch, und mit einem schwachen Stimmchen, wie der Vogel, der aus seinem Nest gefallen ist, flüstert sie:



RENKA:        Weil Aska, eine deutsche Leiche in meinem polnischen Keller habe ich. Weil ich stamme doch aus Posen, und das war eine deutsche Stadt, und mein eigener privater Opa, mein Dziadzia, der wie ein Pflaster für meine Seele war, der war doch ein patentierter Deutscher. Und Aska sieht aus, als träfe sie ein Schlag.



ASKA:           Dein Opa ein Helmut? Du, meine Renka, die Slavin in Persona, bist eine Deutsche? Hätte ich nie gedacht. 



RENKA:        Ja, Aska, die Deutschheit habe ich mit der Milch meiner Mutter gesaugt. Und Aska bekommt eine emotionale Überflutung.



ASKA:           Aber Renka, wenn du auch ein Helmut bist, dann hat sich doch alles schon vermischt, und dann an dieser deiner zwischennationalen Amnesie beteilige ich mich.



RENKA:        Und Aska holt aus ihrem Bett die Wurst, packt sie sogar auf einen Teller, und sie fliegt, normal, Richtung Tür, wie ein Torpedo, zu Helmut. 



RENKA UND ASKA:



UND SO HAT RENKA ASKA WEICHGEKLOPFT UND SIE MIT

DEN HELMUTS VERSÖHNT.

Achtung Achtung!!!

Für jeden Gentelman der uns schreibt, Helmut heißt, und es nachweisen kann, haben wir ein Geschenk!




Montag, 9. Juli 2012

Liebe Leser!
Machen auch euch die Wetterberichte der letzten Zeit auch so ein Kopfzerbrechen? 


Regen, Regen, Regen, Unwetterwarnungen für Berlin und Umland! 
Wie es aussieht, ist keiner vor einer Katastrophe geschützt! 
Und was ist erst mit den Prophezeiungen... Die das Ende der Welt ankündigen...



Hier der optimale Plan, von Renka und Aska ausgearbeitet! 


UNSER KRIEG


RENKA:        Na, weil das ist so:

ASKA:            Wir kommen immer überall zu spät, weil natürlich wir immer morgens in dieser unserer psychodelischen Küche rumsitzen.

RENKA:        Na und Kaffee kochen wir.

ASKA:            Renka trinkt Saft,

RENKA:        und Aska isst sogar Brote.

ASKA:            Und besonders wenn wir wohin rausgehen und nicht zuspät kommen sollen, kommt uns dieses Thema in den Kopf.

RENKA:        Und es ist sehr wichtig.

ASKA:            Weil es geht um Krieg.

RENKA:        Der wird doch bald ausbrechen, und man muss n Plan haben.

ASKA:            Also wir beide haben schon ausgearbeitet so n Plan. Und jetzt sind wir ruhig, weil wir wissen, dass wir diesen Krieg überleben.

RENKA:        Die Rollenverteilung wird so:

ASKA:            Also Renka kann nähen, und überhaupt was kochen, und dazu noch kann sie irgend so n Garten bestellen.

RENKA:        Also unten im Hof bestellen wir so n Gärtchen, na, normal, alles. Kartoffel, Schnittlauch und so Zeug.

ASKA:            Oder noch besser – wir machen so n Kurs und Renka lernt, wie  Suppe zu machen ist aus Birkenblättern oder Gulasch aus Wurzeln und Gras.

RENKA:        Und so wird  es immer was zum Mittag geben. Und man weiss, dass es keine Läden geben wird mit Kleidung.

ASKA:            Aber Renka näht alles, sogar mit der Pfote.

RENKA:        Aber auch Aska hat ne Aufgabe. Sie hat da so ihr Erkennungszeichen: und das sind rote Lippen, die in unserer ganzen Bude rumhängen, im Flur, als Bilder, und sogar auf den Kacheln in der Küche. Sie wird also die Flyer machen – für die Jungs aus unserer Widerstandsbewegung. Und auf jeden Flyer mit angemalten Lippen wird sie ’n Kuss raufdrücken.

ASKA:            Na, um so irgendwie moralisch zu unterstützen, unsere Krieger –

RENKA:        mit diesen Lippen, die so sexuell aufgeblasen sind. Und Aska hat doch vor diesem Krieg so Angst, dass sie gar nicht das Haus verlassen wird.

ASKA:            Also wird Renka, unterwegs zu der Fabrik, wo sie die Uniformen näht, so ganz nebenher, die Küsse verteilen. In der U-Bahn legt sie sie aus, gibt sie allen, so halt, weil sie wird keine Angst vor dem Besatzer haben.

RENKA:        Garantiert nicht. Und überhaupt dieser Krieg, der da kommen wird, 2016, der wird nicht so  normal sein, sondern hegemonisch.

ASKA:            Und das heisst nicht, dass Polen mit den Deutschen kämpft, wie normalerweise, oder was?

RENKA:        Nein, zwei ganze Kontinente werden beteiligt sein. Weil genau das hat der hegemonische so an sich. Und Aska, die hat Angst, dass es schon so nah ist,

ASKA:            schon in 7 Jahren, da ist es doch besser, gar nicht mehr aus dem Bett aufzustehen, gleich sich in das Laken einwickeln und zum nächsten Friedhof kriechen.

RENKA:        Aber ich, Renka, sage ihr: dass es nicht meine Schuld ist, und ich keinen Einfluss drauf habe, weil das alles aus der Super-Zyklus-Theorie hervorgeht. Das heisst, dass dieser Krieg kommt, in abgezählten zeitlichen Abständen.

ASKA:            Und den nächsten Termin hat er 2016.

RENKA:        Und da ist nichts zu machen.

ASKA:            Na und wir trinken schon diesen dritten Café, den löslichen, aus Aldi, von dem vielleicht schon noch vor dem Krieg wir diesen Krebs kriegen und Renka erklärt, dass das alles logisch ist und alles stimmt.

RENKA:        Weil Nostradamus hat es auch so gesagt, und genauso ist es in den Vorhersagen aus Fatima. Die, die der Papst im Vatikan unter Schloss verschlossen hält, so schrecklich sind sie. Und dort steht geschrieben, wie der Kuh aufs Maul, dass die kleine Rasse wird durch die Russen durchgehen, und alles unterwegs verbrennen, bis sie zu uns nach Berlin kommt. Und Aska verschluckt sich fast an ihrem Käsebrot, und fragt,

ASKA:            was das denn so heissen soll, angeblich. Und Renka sagt:

RENKA:        Wenn die kleine Rasse, dann ist es doch wohl klar, dass es um die Chinesen geht. Die haben in ihrem Haushalt den Kapitalismus UND politische Diktatur, einfach total gefährlich sind sie. Und Aska sagt, sie mag die Chinesen nicht mehr, und Angst hat sie.
  
ASKA:            Und Renka hat auch schon Angst, aber wegen etwas ganz anderem, wegen dieser Situation der Männer in der westlichen Welt.

RENKA:        Auf den ersten Augenwurf schon, sieht man doch, dass sie so irgendwie rachitisch sind.

ASKA:            Weil als einmal unsere rote Katze Rasputin ne Taube attackiert hat, und die Taube lag so, halb-tot, im Hof, dass man sie zu Ende totschlagen musste,

RENKA:        da haben, voll bekloppt, irgendwelche aus unserem Haus, alles Männer mit vollem Maul, sie in einer Schüssel ertränkt, und das Wesen musste leiden, statt dass sie ne Axt nehmen und ihm schnell – hop - den Kopf abhauen. Das wäre schmerzlos.

ASKA:            Und Renka nervt sich, dass sie nicht sie holen gekommen sind, weil sie ist vom Dorf, und ihr Opa hat es so gemacht,

RENKA:        und das war ein starker Mann, und humanitär.

ASKA:            Also kann es sein, dass Renka sich in diesem Krieg auch noch schlagen muss, mit dieser kleinen Rasse,

RENKA:        obwohl das in keiner Vorhersage so steht.

ASKA:            Und dann, wenn sie zurück kommt von dieser Schlacht, abends, voll fertig und dreckig, muss sie diese ganzen Typen noch trösten.

RENKA:        Na die aus unserem Haus, die nicht mal wissen, wie man ’ne Taube fertig kriegt. Und Aska jammert die ganze Zeit, dass erstens sie gar nicht klarkommt in diesem Krieg, und zweitens, dass sie doch nicht überleben wird, weil sie ja nichts kann. Und plötzlich blitzt Intelligenz in Askas Gesicht, sie stellt sich vor diese unsere Spüle, nimmt so ein riesiges Glas, das 2 Liter fasst, in die Hand, giesst es mit Wasser voll, und in einem Schluck trinkt sie es aus, und gleich giesst sie es nochmal voll. Und Askas Plan ist so, daß wenn sie aus den ganzen Rohren ganz Berlins das ganze Wasser austrinkt,

ASKA:            werde ich so saubere Nieren haben, dass wenn Renka verwundet wird, gebe ich ihr eine blitzklare Niere, und so rette ich sie. Na, und ich werd ’ne Beteiligung haben.

RENKA:        Aber vorerst sitzt sie die ganze Zeit in diesem Bad und pinkelt. Und immer ist besetzt,

ASKA:            und Renka kann nicht rein.

RENKA:        Und deswegen kommen wir immer überall zuspät.

ASKA:            Aber das ist egal, weil wir habens so oder so am Besten in der Welt.

RENKA:        Weil wir sind vorbereitet.

ASKA+RENKA:       Und alle werden uns beneiden.

Dienstag, 3. Juli 2012

Dreck verklebt die Energie!

Wenn Du in einer WG wohnst, oder gewohnt hast, weißt Du garantiert wovon wir sprechen!
Dreck, Suff und Bazillen! Und Du hast auch mal bestimmt Deine Mitbewohner (- in ) umbringen wollen, wegen dem ganzen Dreck in der Küche oder im Bad!





 






Hier eine Folge von uns - den Metropolinnen, die den ganzen Dreck unter die Lupe nimmt.





UNSER DRECK





ASKA:            Wenn wir um was streiten, dann nur um eine Sache: um die Hygiene.



RENKA:        Weil das ist so, dass es einfach normal die menschliche Vorstellungskraft übersteigt, wie wir uns unterscheiden, wo es um Sauberkeit geht.



ASKA:            Weil Renka ist auf dem polnischen Dorf groß geworden, und da hat sich ’n Huhn manchmal in das Zimmer verfangen, und natürlich hat es auf den Teppich geschissen.



RENKA:        Aber so n Dreck wie bei Aska in Berlin hab ich, solange ich lebe, in der ganzen Welt nicht gesehen. Na und an diesem Tag gehen wir spazieren, und diese Aska, was hat sie da wieder angezogen, diese alte Hose von dem Schlafanzug, wo sie die ganze Nacht mit geschlafen hat, rosa mit Herzen, mit den Löchern. Der Arsch sieht aus wie so `n Sieb.
ASKA:            Und wir laufen so diesen Ku’damm entlang.



RENKA:        Sie neben mir in diesem Hosenlump, einfach Scham wie die Pest, und die nichts, lächelt dümmlich, und hat auch noch gute Laune.



ASKA:            Und wir gucken. Und da auf den Plakaten, so großen, 2 auf 2 Meter oder was, Angela Merkel, so retouchiert, dass sie aussieht, normal, so sauber, als ob sie grad aus der Waschmaschine springt. Und dazu, mit einer ochsengrossen Schrift, steht da: DEN WOHLSTAND ERHALTEN UND MEHREN. Also sagt Renka:



RENKA:        Aska, guck du mal zu dieser Angela, guck wie sauber die ist, wenn du die ganze Zeit wie so ne Schlampe gehst, gibt die dir nie ’n Wahlrecht. Und wir kommen in unsere Bude, und dort, wie immer, Dreck, Süff, der Boden grau-schwarz. Es gibt den Verdacht, dass er mal Blau war, aber man kann irren. Spinnweben hängen wie Gardinen, Askas Klamotten überall, dazwischen verschimmelte Kaffeetassen – man muss sich mit der Axt den Weg freihacken.



ASKA:            Und Renka mit Irre im Auge stellt fest, sie will nicht mehr eine beschädigte Mitbürgerin sein, sondern eine echte, mit Wahlrecht und allem, und fängt an zu putzen, eine Riesen-Säuberung, normal, wie ihre Mutter vor Ostern. Den Lappen in der Hand verkündet sie:




RENKA:        Aska, ich mache hier eine historische Tat. Die Fenster und die Türen, die waren das letzte Mal gewaschen in den 30-er Jahren, als Hitler an die Macht kam. Und Aska rennt in ihr Zimmer, holt das Feng-Shui-Buch, damit sie auch etwas zu diesem gemeinsamen Putzen beitragen kann.



ASKA:            Und Renka schrubbt den Herd, bis sie Wunden an den Händen kriegt. Der Schweiss rinnt ihr zum Arsch. Die Renka, die hat’s wohl gefickt, weil sie den Herd wegschiebt, der hier steht seit sieben, zehn Jahren. Und dann glotzt sie noch dabei, als hätte ich ihr die letzte billige Zigarette aus Polen weggeraucht.



RENKA:        Du, Aska, ist nicht meine Mission, deine Putzfrau zu sein.



ASKA:            Du, Renka, du bist wirklich irgendso ’n Wunder von Gott, weil das ist alles wahr, weil Feng Shui sagt auch: Dreck verklebt die Energie. Und RENKA überflutet das Blut:



RENKA:        Du Feng-Shui, guck, her, unter den Herd, was wir hier züchten, diesen Amazonasdschungel, nix Feng-Shui. Ich wusste nicht, dass noch etwas ausser dir in der Bude so lebend blüht. Das bewegt sich, es stinkt, es sollte Miete zahlen.



ASKA:            Und jetzt gibt es aber keine Zeit zum Streiten, weil auf einmal sagt das Radio, dass diese Partei, normal, die von den Skins, die rechte, hat Briefe geschickt, an ausländische Politiker, dass sie sie abschieben wird. Die türkischen, polnischen, alle weg, ab nach Hause.



RENKA:        Siehst du Aska, was hab ich gesagt, wenn sie die abschieben können, dann uns auch.



ASKA:            Und Renka, angepisst wie eine Messerschmitt, rauscht aus der Küche, ab in das Wohnzimmer, haut sich auf die Knie, und schrubbt, als hätt sie eins draufgekriegt, den Boden. Sie sieht aus wie so ne Märtyrerin von Christus. Und plötzlich hält sie in den zwei Fingern irgendso ’n amtliches Dokument. Freizügigkeitsbescheinigung.



RENKA:        Von Aska die, mit gelben Katzenpipi voll! Und Aska steht zufrieden inmitten des Zimmers, hat sich ’n Brot geschmiert mit Tomate, und frisst und sagt:



ASKA:            „Oh, das hab ich schon lange gesucht.“



RENKA:        Aska, wenn die hier aus dem Deutschland das sehen, dass du auf ihre Dokumente pisst, kriegst du nie im Leben Hartz IV. Und das Wahlrecht kannst du gleich vergessen. Aber Aska legt sich wieder, wie immer, in ihr rosanes Puff-Zimmer, in ihr Bordell, auf den Berg ihrer dreckigen Klamotten, zwei Meter hoch, macht den Computer an, weil sie ist doch abhängig, und steckt dabei die Nase in ihre dreckigen Socken.




ASKA:            Und Renka stopfts zu, wie sie die Regale sieht, weil da:



RENKA:        rosa Staub. Zwei Finger breit und fettig wie Butter. Auf einmal Aska ins Geheul:




ASKA:            Du, Renka, komm schnell. Renka kommt, guckt, sieht:



RENKA:        auf dem Display n rotes Plakat, von dieser Partei von den Skins, und auf ihm eine riesige Aufschrift:



ASKA:            POLEN-INVASION STOPPEN.



RENKA:        Aska, ich rate dir gut, steh auf und putz, sonst kannst du gleich, wenn sie uns abschieben, mit diesem rosa Staub die Reisebrote schmieren.



ASKA:            Und aus dem Ganzen Renka muss pinkeln, damit sie nicht ein hysterischen Anfall kriegt, läuft ins Bad, und dort:



RENKA:        Meine Gläser! In dem Wischeimer, in welchen ich gerade den Dreck aus dem schmutzigen Boden gewrungen hab, Schüsseln und Teller, am Einweichen, saugen sich voll mit Bazillen. Und Aska trottet hinter mir her und grinst stolz,



ASKA:            und Renka brüllt:



RENKA:        Du Aska, bete um gesunde Beine, weil für den Verstand ist es zu spät. Und Aska sagt, mit einem Riesenlächeln auf dem Gesicht, dass sie sich doch schon vorbereitet, und nächsten Mittwoch spült sie es.




ASKA:            Und Renka sinken die Pfoten:



RENKA:        Du, Aska, du lieber sagst nichts mehr, nimm die Alditüten mit dem stinkenden Müll und hop runter damit. Aber Aska haut sich in den Stuhl, erstrahlt wie die Sonne und sagt:



ASKA:            Aber warum denn? Das ist doch UNSER Dreck, das ist doch das einzige Wohl das wir haben. Und Angela Merkel hat doch auf dem Plakat stehen, dass wir den Wohlstand erhalten und mehren sollen.



RENKA und

ASKA:            Und so hat Angela Merkel Renka beigebracht, mit Askas Dreck zu leben.