Montag, 28. Mai 2012



KURZ ZWISCHENDURCH REINGEFRAGT: Urlaub in Polen - JA oder NEIN? 
Aber Renka winkt ab: 

RENKA: Ach was, weil das sind gar nicht ihre Autos, sondern auf Raten gekauft, und eigentlich sollten die Bankbesitzer damit fahren, und in Urlaub fahren sie schon – aber nach Polen – damit es billiger ist. Weißt du nicht mehr? Wir haben sie doch mit eigenen Augen gesehen als wir in der Heimat waren, da waren auf dem Zeltplatz nur Deutsche. 

ASKA: Und der einzige Pole, der sein Zelt neben uns aufgeschlagen hat, 

RENKA: wegen dem Patriotismus und damit er sich sicherer fühlt, 

ASKA: schrie morgens um 6 schon zu seiner Frau, wie hoch der Euro steht, und dass wenn es so weiter geht, kommen die Deutschen zu uns nach Polen Kartoffeln buddeln und nicht zum Baden. 

RENKA: Sein Wagen hat er extra an ein Baum gekettet, 

ASKA: mit einer Kette, dick, wie für ne Kuh. 

Montag, 21. Mai 2012

UNSER KICK - teil III


RENKA:        und Aska bleibt in der Mitte der Kreuzung stehen und streckt ihre Hand, und das soll uns vor diesen Autos bewahren, die auf uns zufahren.

ASKA:            Und Renka denkt, dass einer von ihnen letztendlichst auf uns rauffährt, einfach so, aus Prinzip.

RENKA:        Na, wenn es uns schon nicht raufgefahren ist, gehen wir weiter und Aska denkt darüber nach, laut natürlich, woher diese ganzen Autos kommen.

ASKA:            Weil wie ist es möglich, dass alle diese Menschen so ’n Auto haben und Kasse dafür. Und in Urlaub fahren sie auch noch. 

WER IST ASKA KURZ GESAGT

Und auch Aska hat diesen ihren Migranten-Hintergrund - Johanna Rubinroth wird als erste der vier Kinder ihrer Mutter in Polen geboren. Sie hat mindestens 4 Väter. Mit dem politisch verfolgten Stiefvater emigriert sie als 8-Jährige nach Berlin. Zu dem Zeitpunkt kann sie nur "Heil Hitler" und "Hände hoch" sagen, und weil es für sie unglaublich nervig ist, dass alle um sie herum reden und sie nichts versteht, lernt sie in Windeseile die deutsche Sprache. Nach vielen Abenteuern macht sie ihr Abitur mit den Schwerpunkten Psychologie/Philosophie. Einige Semester lang studiert sie so herum: Gender Studies, Japanologie und ähnliches, schließt ein Schauspielstudium ab, jobbt in Clubs, Büros, als Erdbeerpflückerin, betreut Kinder und die alte Frau Kürbis. An der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) wo sie ihr Drehbuchstudium absolviert,  trifft sie Renata Borowczak, "Aska und Renka - Die Metropolinnen" entstehen. Zur Zeit lebt Johanna Rubinroth in Berlin, schreibt für Rundfunk und TV. 

WER IST RENKA KURZGESAGT


Weil jetzt jeder weiss wie wir aussehen, aber keiner weiss wer wir sind!  Renka first: Renata Borowczak wurde 1973 in Poznan, Polen geboren. Sie studierte Politische Wissenschaften und Philosophie an der Adam Mickiewicz Universität zu Posen und Christian Albrecht Universität zu Kiel. Sie arbeitete einige Jahre als Journalistin für polnische Tageszeitungen. Im Jahr 2001 drehte sie ihren ersten Kurzfilm (38 Min.) " Na jelenie". Der Film wurde im polnischen Fernsehen TVP 1 ausgestrahlt. Sie hat auch ein Spielfilmdrehbuch für das polnische Fernsehen geschrieben und arbeitete als Regieassistentin für viele deutsche Filmproduktionen, unter anderem für Volker Schlöndorff. Sie studierte  Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin und führte Regie bei vielen Kurz- und Dokumentarfilmen. Zur Zeit arbeitet sie an ihrem Debütfilm und schreibt für Fernsehen und Rundfunk.

LANGE BUCHNACHT 2012

Am 14.05.2012 haben wir unsere Hörstücke im Rahmen der langen Buchnacht vorgetragen! 


ASKA: Es ist immer wieder eine Freude, rosane-Adidas-Hosen mit Perlen-Ketten aus dem 1-Euro-Shop zu kombinieren. 

UNSER KICK - teil II


ASKA:            Also, weil wir jeden Samstag zu KIK gehen. Und normal ist es so, dass wenn es dieses KIK nicht gäbe, wäre es ’n Schwanz und kein Samstag.

RENKA:        Weil in diesem KIK können sogar wir uns erlauben, uns was zu kaufen. Weil dort alles ein Euro kostet oder auch weniger.

ASKA:            Und alles das geschieht folgendermassen: Dass Renka die Tasche auf die Schulter nimmt, und die Flaschen zum Abgeben,

RENKA:        und Aska zieht hinter sich her diese Reisetasche auf Rädern. Wir sehen zusammen aus wie Weiber aus Russland, wenn wir durch die Damaschkestrasse zur Kreuzung gehen.

ASKA:            Na und auf dieser Kreuzung sind Autos wie Schwanz, aber wir hauen einfach durch,

ZWISCHENDURCH GEFRAGT: Wem ist es zuerst aufgefallen, dass die Kleiderständer bei KICK von oben betrachtet, HAKENKREUZE ergeben? 

Mittwoch, 2. Mai 2012

UNSER KICK - teil I



RENKA:     Na, zuerst müssen wir erklären, wie wir aussehen, weil das weiss doch noch niemand.

ASKA:            Renka sieht aus wie ne Dame. Im Mantel, voll elegant, als würde sie am Sonntag spazieren gehen, und sie geht doch nur ins KIK und Aldi, und das wichtigste: sie raucht diese dünne weisse Kippe, den ganzen Weg lang. Und wenn sie ausgeht, zündet sie sich sofort die nächste an.

RENKA:         Und Aska ist kleiner, und schwarz, weil ich bin blond, und so kann man uns auseinander halten. Und sie geht in dieser Bluse, die ich ihr gekauft habe, in der schwarzen, zum Joggen, wo sie die Nacht mit geschlafen hat, und jetzt geht sie damit. Scham. Einfach Scham.