Montag, 24. Dezember 2012

pünktlich zu Weihnachten UNSER FEST * * *


Weihnachten a la Aska und Renka...







UNSER FEST


RENKA:        Na weil das war so: Aska kommt nach Hause und schreit:

ASKA:            „Du, Renka, Rachela, meine alte Mutter, ist einfach abgehaun nach Israel, und hat uns n Hunderter dagelassen, und an der Klagemauer betet sie jetzt, und die denkt noch, dass du hier so n Weihnachten für alle machst, nicht nur für deine Familie, sondern für meine dazu, weil du doch immer alles machst.“ Und RENKA leuchten die Augen:

RENKA:        Jesus, ein ganzer Hunderter in einem Stück, das hab ich seit ich lebe in diesem deutschen Lande, auf Augen nicht gesehen. Das ist doch ein Wunder, das grösste Wunder der Welt. Guck, der Hunderter ist grün! Und das hab ich nicht gewusst.

ASKA:            Auf einmal wird Renka weiss wie die Wand, weil jetzt muss sie doch machen diese 13 Gerichte, so wie normal man das in der Heimat macht, zu Weihnachten,

RENKA:        das ist doch Gottes Geburt und nicht irgend ein Furz.

ASKA:            Weil Renka, die ist vom Dorf, wo die noch haben heilige Bilder auf allen Wänden, sogar im Flur hinter der Tür

RENKA:        und nur weil wir hier leben entschuldigt nicht, dass es keine 13 Gerichte gibt. Das ist doch ein Muss, weil als ich 12 war, da hab ich den Papst getroffen, live, als er damals in Polen war, und er, normal, hat mich auf die Stirn geküsst. Und meine Mutter hat mir verboten, die ganze Woche, diese Stirn zu waschen und alle wollten mich anfassen.

ASKA:            Ee, Renka, lass locker, wir sind doch hier in diesem deutschen Lande, hier glaubt doch niemand an Gott, und an diesen dein Papst an den glaubt hier nicht mal der hinkende Hund.

RENKA:        Du Aska, lieber lästerst du nicht, sonst wächst dir ein Herpes auf der Zunge, du weißt doch nicht mal wie er hieß, unser Papst, der hieß nämlich doch Karol Wojtylla, und sogar Du Aska, du bist doch Polin, und denkst, der hieß mit Vornamen Johannes und mit Nachnamen Paul.

ASKA:            Und Renka denkt schwer nach:

RENKA:        Aber Aska, irgendwie Recht hast du, hier glaubt doch niemand an Gott.



ASKA:            Und Renka fällt ein, die hat sich mal verlaufen, auf eine deutsche Messe.

RENKA:        Und dort standen drei Leute, in dieser riesigen Kirche, und singen konnte keiner davon. Und wie die mich hier jeden Tag beschimpfen als Katholikin, ständig muss ich ihnen beglaubigen, dass ich normal bin. Und wenn ich mich hübsch anziehe, weil ich in die Kirche gehe, fragen sie mich, ob ich heute Geburtstag hab.

ASKA:            Und Renka nervt sich maximal:

RENKA:        Die sollen mich doch küssen, du weißt schon wo, und wenn ich diese 13 Gerichte mache, lachen die mich noch aus. Und daraufhin trifft Aska ein Blitz der Erleuchtung:

ASKA:            Hör zu, machen wir doch einfach ein jüdisches Fest, weil meine jüdische Familie die kommt bestimmt, und wenn wir nicht befriedigen die koschere Fraktion, kommt noch so n Dibbuk in uns, oder schlimmer… nimmt uns Rachela diesen wunderschön grünen Hunderter zurück.

RENKA:        Du Aska, das hau du dir mit einem Gummihammer aus deinem Kopf, das ist doch Jesus Geburt, und wer war für die Juden Jesus? Na, normal, ein Betrüger. Und ausserdem, Aska, sieh die Sache rational: so n Hunderter, der reicht nur für n Aldi, und nicht für so n koscheres Geschäft. Und Aska verschluckt sich fast:

ASKA:            Die Rachela lässt uns hier mit diesem einsamen Hunderter zurück und selber fliegt sie nach Israel? Soll die sich doch selber machen ihr koscheres Fest! SIE hat doch den orthodoxen Menopausentick, dass ihr unbeschnitten kommt keiner ins Haus. Und sieht sie ein Doppel-s, und im Deutschen gibt’s viel davon, die ganze Zeit denkt sie an die SS.

RENKA:        Und wir werden ganz trübsinnig und unsere Köpfe lassen sich hängen, weil gleich kommen diese unsere Gäste,

ASKA:            und was, sollen sie diesen grünen Hunderter essen?

RENKA:        Und aufeinmal springt Aska fast unter die Decke:

ASKA:            Du, Renka, ich hab, normal, eine Idee, aber welche: machen wir es so wie in diesem deutschen Land, im Sinne dieser ihrer Integration!

RENKA:        Was? Kaufen, kaufen, sich vollfressen und sich verstreiten, und dann noch so tun, als wäre alles Wunderglück – oh nein, mit mir nicht.

ASKA:            Du Renka, Recht hast du, aber leise, unsere Wände haben doch Löcher, und wenn die hier dich hören, geben die mir nie Hartz IV.



RENKA:        Und in der Damaschkestrasse 24, verliert das Leben seinen Sinn,

ASKA:            und beide wollen wir sterben,

RENKA:        und zwar sofort.

ASKA:            Komm Renka wir machen kein Fest, wir gehen schlafen, und wenn sie an die Tür klingeln, machen wir nicht auf, als wären wir in Polen oder tot. Und Renka wird noch untröstlicher:

RENKA:        Und was? Sollen wir Rachela geben diesen wunder-grünen Hunderter zurück?

ASKA:            Oh nein, nur über unsere Leichen. Weil wann sehen wir wieder so n grünen Hunderter in einem Stück?

RENKA:        Und plötzlich klingelt es an der Tür und schon kommen die Gäste:

ASKA:            unser Moslem aus Bosnien, aufgebrezelt wie zum Impfen,

RENKA:        im Anzügchen a la Broz Tito, diesem Parteibonzen von den Jugos.

ASKA:            Und dann, zum Ausgleich, der israelische Soldat,

RENKA:        voll und so schwankend, als geben die in dieser israelischen Armee zu enge Schuhe aus.

ASKA:            Gleich danach, die langweiligeren Gäste, fünf nicht praktizierende Katholiken,

RENKA:        fett eingeflogen, total high, direkt aus Amsterdam.

ASKA:            Und zum Ausgleich, dank Rachela, der angenähte Onkel Abraham,

RENKA:        wo Aska den nie auf Augen gesehen hat.

ASKA:            Und in dieser unserer Bude in der Damaschke 24, wurden plötzlich fünf Sprachen gesprochen,

RENKA:        normal, der Babelturm,

ASKA:            nur ist nichts schlimmes daraus erwachsen.

RENKA        Weil  wir habens noch mit dem Hunderter ins Aldi geschafft, und Renka hat schnell noch 200 Pieroggis geklebt

ASKA::        und niemand hatte so tolle Weihnachten,

RENKA:            die besten in der Welt * 


Und sogar, hat sich herausgestellt, was koscher ist:
die Giraffe ja, aber das Zebra schon nicht mehr, 
weil es Hufen hat.



Sonntag, 14. Oktober 2012

UNSER AUSLANDSMANN

                                                               Wolfram Siebeck hat gesagt: 

Ob es sich um muslimische Einwanderer,
Schwule oder um gefüllten Saumagen handelt,
der deutsche Bürger weiß, wovor er sich fürchtet.

AUCH WIR; ASKA UND RENKA HATTEN SO UNSERE BEGEGNUNG MIT DEM RASSISMUS... 
ABER ZUM GLÜCK HATTEN WIR EINE OFFENBARUNG: 


UNSER AUSLANDSMANN

RENKA:        Weil das war so:

ASKA:           Renka fällt ins Haus verzwitschert wie der Kanarienvogel im Frühling.

RENKA:        Du Aska, hock dich hin, sonst der Kiefer fällt dir gleich bis zum Knie, weil ich hab getroffen, normal, meine zweite Hälfte, einen echten Typen, auf maximal, aus 1001 Nacht, und dazu noch fliegt er mit Flugzeugen, und wenn mir die Füsse wehtun, auf den Händen trägt er mich.

RENKA:        Aber Aska sitzt in diesem unserem Schrank in der Wand,

ASKA:           die Decke über dem Kopf,

RENKA:        und an meinem Glück partizipiert sie nicht.

ASKA:           Du Renka, weil mich hat so eine Lust überfallen, in diesem Fernseher was anzugucken und wir haben doch keinen, also sofort ging ich in diese U-bahn, weil die haben da welche, und in jedem Waggon sogar zwei. Und da: dieser Sarrazzin, von dieser ihrer Bank, und der, normal, hat ein Buch geschrieben: DASS DER EINWANDERER DEUTSCHLAND DUMM MACHT. Also greif ich zu einem alten Spiegel,

RENKA:        - diesem ihren Nachrichten-Magazin -

ASKA:           den ein Deutscher liegen liess, um mein Bildungsniveau zu heben, gegen diesen Sarrazin. Und Renka, weißt du, was da geschreiben steht? Die haben diesen Schädel gefunden, den von diesem Hitler.

RENKA:        Den, wo die ganzen KGBs, CIAs und STASIs suchen schon seit dem Krieg? ASKA: Du wirst schon sehen, jetzt nehmen die diese DNA, klonen diesen Hitler, und wieder wird es diesen Nazismus geben, und dann weißt du, was wir machen können, normal, emigrieren auf die Antarktis zu den Pinguins.

RENKA:        Aska, dich hats zerkloppt, aber wie: auf die Antarktis fahre ich nicht, weil ich in diesem deutschen Land bezahle die GASAG, und billig ist das nicht. Und dazu hab ich jetzt wichtigeres, weil ich bin doch verknallt wie der Specht.

ASKA:           Renka, begreif doch - hast du vergessen, wer ich bin? Ich bin doch diese Jüdin und mit meinem Look, wenn es nicht verboten wäre, hätte ich garantiert die Hauptrolle in Jud Süss. Und dazu noch mein unehelicher Mann, den ich hab lieb von hier bis zum Kosmos, der ist doch so schwarz wie meine Haare und wie die sternlose Nacht. Und damit er nicht ins Maul kriegt, schläft er doch jetzt schon mit einem Stock, der immer mich in den Rücken drückt. Wenn er hört, dass die diesen Hitler restaurieren, gehen wir gar nicht mehr raus aus dem Haus.

RENKA:        Aska,  wieder machst du aus dem Löffel einen Elefanten, du überschätzt die plastische Chirurgie: als sie das Schaf Dolly geklont haben, ist die ihnen gleich krepiert. Aber Aska heult wie das Maultier:

ASKA:           Renka, du kapierst gar nichts, auf den ersten Augenwurf sieht man schon, dass mein Freund kein Spross ist von den Wickingern. Und sogar, wenn ihm die deutsche Eisenbahn einen Gratis-Fahrschein spendiert, nach Dresden fährt er im Leben nicht. Da muß er ja durch die Kanäle gehen, weil die da jetzt doch laufen diesen ihren nazistischen Trauermarsch, und das wo?

RENKA:        auf dem jüdischen Umschlag-Platz, wo sie die Juden versammelten, um sie zu verschicken, direkt ins KZ.

ASKA:           Und sogar auf Facebook kannst du schon diesen Hitler zu deinen Freunden hinzufügen. Der hat da schon 2802 Fans und ein Profil. Und Renka wird weiss wie das unbenutzte Kleenex vor Angst:

RENKA:        Du Aska, guck was du sagst, weil doch dieser mein geliebter Prinz, statt zu Mekka zu beten, rasiert er sich drei Mal am Tag das Kinn, sonst denken alle sofort „Taliban.“ Der ist doch ein 100%-er Perser, direkt aus Teheran und mit der germanischen Rasse hat er soviel zu schaffen, wie der Putzlappen mit deiner Hand.

ASKA:           Und jetzt kommt dieser ihr Hitler wieder und dazu noch dieser Sarrazzin, und der hat doch auch schon geschrieben, dass ich irgend so ein Gen habe, weil ich doch Jüdin bin.

RENKA:        Oh Aska, für uns gibt es kein Leben mehr in diesem deutschen Land.

ASKA:           Und Renka ins Geheul, aber wie, unmittelbar.

RENKA:        Und Aska verstopft es und durch den gepressten Hals sagt sie, und eine Stimme hat sie, als sässe sie schon in diesem Güterzug von der Deutschen Bahn.

ASKA:           Komm Renka, wir gehen aus, heute abend nach Neukölln, da sind immer viele Ausländer, in der Gruppe ist man munter.

RENKA:        Und da: Fete volle Pulle,

ASKA:           bäuchige Roma-Männer blasen in die Trompeten,

RENKA:        wie damals in Jericho, der Wodka fliesst aus Springbrunnen

ASKA:           und alle tanzen wie auf der türkischen Hochzeit.

RENKA:        Und natürlich was?

ASKA:           Die einzige Deutsche von der Fete,

RENKA:        so ein eingenähtes Modell,

ASKA:           driftet zu uns,

RENKA:        in diesen ihren High-Heels,

ASKA:           dass Renka nicht einen Schritt damit macht,

RENKA:        und Aska tut selbst vom Gucken schon weh der Rücken.

ASKA:           Und die heult uns die Brüste voll,

RENKA:        weil doch diese Schwarze Sarah gewonnen hat in diesem ihrem Next-Model-Programm, und weil sowas wird jetzt tip-top-trend, und nur solche Sarahs haben jetzt Aussichten auf die Karriere, und das ist doch eine Schande für die BundesRepublik.

ASKA:           Und wir schleichen raus, eine Miene haben wir,

RENKA:        als hätte uns eine Taube auf den Kopf geschissen.

ASKA:           Komm Renka, wir fahren via Ostbahnhof, direkt zurück nach Polen.

RENKA:        Dich hats wohl zerschossen, sind wir wie dieser ihr Heidegger, der seine Hannah im tiefsten Nazismus zurück lässt und selber nach Amerika fährt?

ASKA:           Renka, wir sind doch keine Kanaillen. Unsere Typen nehmen wir doch mit.     

RENKA:        Aha. Nach Polen willst du, wo dort doch regiert dieses katholische Radio,

ASKA:           das Mutter Maria heisst, mit seinen alten Weibern,

RENKA:        diesen Renterinnen, wo ihr Erkennungszeichen sind die Baskenmützen aus Mohär, und 15mal am Tag beten sie, nicht vor einem Altar, nein zu diesem Radio, das schimpft, dass sogar Donald Duck ist ein Jude und Satanist. Und wenn die uns da aufspüren, mit unseren geliebten Exoten, spucken die über die linke Schulter, du avancierst gleich zur Afro-Dirne und als 7. Frau vom Maharadscha beschimpfen die mich. Und du wirst dich noch freuen, wenn die auf uns schmeissen mit einem verwesten Ei und nicht mit einem Pflasterstein.

ASKA:           Und wir schleppen uns in diese U-Bahn,

RENKA:        die Diskriminierung schielt auf uns aus jeder Ecke,

ASKA:           die Leber verfault uns davon.

RENKA:        Und in der U-Bahn, Sodom und Gomorrah,

ASKA:           dicht, dass du nicht eine Nadel reinsteckst,

RENKA:        normal, Paradies für Frottierer, und Onanierer,

ASKA:           wie zur Rush-hour in Tokyo,

RENKA:        Mensch an Mensch:

ASKA:           aus dem Orient,

RENKA:        Ex-Jugoslavien,

ASKA:           Afrika, Istanbul

RENKA:        und sogar aus Fidel-Castros Kuba-Land. Und ist hier ein Deutscher, versteckt er sich gut.

ASKA:           Und Renka weiss sofort Bescheid, weil die kennt sich doch aus.

RENKA:        Siehst du, Aska, diese Politiker in dem deutschen Lande, die sind so pc, und locken uns alle her, küssen Füsschen und Händchen am Anfang, um zu schlagen dieses ihr politisches Kapital und vor allem vor diesen Wahlen, und dann selbst dieser Sarrazzin von dieser sozialen Partei, der sagt  dass alle Anhänger von Mohammed in diesem Deutschen Lande kleine Kopftuchmädchen produzieren und schmarotzen nur auf diesem Staat.

RENKA:        Und auf einmal auf Aska fällt die Offenbarung.

ASKA:           Renka, heiliges Recht hat er, wir machen’s einfach, wie er sagt. Ab sofort bepflanze ich ganz Deutschland mit kleinen beschnittenen Schokobabys, und du nimm dich an die Arbeit und zacki-zacki, produziere wie am Laufband, kleine islamische Prinzessinen, normal, zwei volle Fussballmannschaften.

RENKA:        In ganz Deutschland soll es werden wie bei diesem UnoTreff.

RENKA UND ASKA:

UND SO HABEN RENKA UND ASKA DEM SARAZZIN SEIN
                                                POLITISCHES KONZEPT GEKLAUT.






Mittwoch, 19. September 2012


Unser Hörspiel- live in der Bauhaus-Villa



Wie wir in die Villa reinkommen denkt Renka, gleich kommt Audrey Hepburn um die Ecke getaumelt, mit dieser Schlafbrille die sie immer trägt. Aska denkt gar nichts, Aska stolpert über das Zebrafell, weil es aus Afrika importiert ist, und noch 4 Hufen hat.

Der Garten ist kein Garten, sondern ein Park. Riesige Bäume, 
mindestens 100 Meter hoch und 100 Jahre alt.

Vor uns jodelt die Gesangsgruppe Obermeyer. Besame mucho auf bayrisch: 


Wir lesen. Die leichte Anspannung verfliegt schnell, im Nu sind wir in unseren Rollen: Renata wird zu Renka, Johanna zu Aska.

    

 Wir fetzen uns wie damals, in unserer psychodelischen Küche. 
Die Dia-Show hinter uns ist so gut wie gar nicht zu erkennen
 – aber das macht nichts – das Publikum hat trotzdem Spaß.
Und wir auch. 

Wir danken Laura, der Gast-Geberin und Melinda, der Haus-Geberin. 

Bald folgt ein kurzer Beitrag über unser Hörspiel-Live in der Mittelpunktbibliothek in Schöneberg.

Und schon heute eine Ankündigung - am 18 Januar 2013 um 20:15 ein Radio-Feauture "Das grosse Wasser" von Renka und Aska auf Deutschlandradio. 







Mittwoch, 12. September 2012

Duuuu Renka...

Duuuu, Renka!

heute, normal war der Herr Elektriker da, damit
Wir nicht mehr vom Wasser kriegen diesen Stromschlag!
Und normal hat der das Waschbecken gefilmt,
Weil das unter Strom stand und immer wieder hat er gesagt,
Das kann nicht sein. Das gibt's nicht.
Vielleicht hat die Russin aus m Erdgeschoss euch verhext!

Dienstag, 11. September 2012

Duuuuu renka!

Duuuu, renka!!! Gestern ist die Nachbarin gekommen,
die von oben, die bei dem schauspieler wohnt,
Der nie da ist,
Und hat gesagt, dass normal, der Schauspieler und der Künstler
Das Gas und den Strom vernetzt haben
Und das ganze Haus kontrollieren!

Und dazu noch, meine alte Mutter rachela,
Hat mich gefragt, was passiert, wenn sie Senfkörner schluckt,
Weil es doch diese Methode gibt, von dieser mittelalter-Bingen-Hildegard,
Wo man jeden Tag 3 Löffel senfsamen-Körner essen muss!
Und die hat jetzt Angst, was passiert, wenn das in ihrem Bauch plötzlich  blüht!

Dienstag, 31. Juli 2012

Metropolki live erleben!

Im September kann man uns live erleben. Hier unsere September - Veranstaltungstermine:

05. 09. 2012 - Ort: Mittelpunktbibliothek Schöneberg um 20 Uhr - im Rahmen der SPRACHWOCHE in Kooperation mit der Leselounge Birgit Bauer



Wir freuen uns auf Euch!

Dienstag, 24. Juli 2012

UNSER WEIB





Kurze Röcke, Kleider, Sandaletten, bunte Farben - Der Sommer ist wieder da! 
Die Straßen flimmern und flirren vor lauter zurechtgemachten Fräuleins, Damen und Frauen! 
Auch wir haben uns mit der Frage: Frau sein-was ist das eigentlich, auseinandergesetzt! 


   



UNSER WEIB

  
RENKA:        Weil das war so.

ASKA:           Renka kommt nach Hause

RENKA:        und mit sofortiger Wirkung flieg ich zu Aska,

ASKA:           die Miene lacht ihr und Renka holt raus aus einer Schachtel

RENKA:        ein Paar wunderschöne Schühchen,

ASKA:           das Modell Sandaletten, auch Schraubstöcke für die Zehen genannt.

RENKA:        Aber Aska sitzt in ihrem Sudelbett, in diesem ihren T-Shirt, mit Fleck
und Loch direkt auf dem Bauch, und klopft wie bekloppt an sich rum: die Wange, das Kinn, die Stirn und die Nase noch dazu.

ASKA:           Renka, ich lebe jetzt nach dieser neuen Klopfakupressur - nach der Technik der Emotionalen Freiheit. Weil ich bin doch Polin

RENKA:        und für unsere Freiheit und Unabhängigkeit sind wir doch bekannt.

ASKA:           Und die in diesem deutschen Land bombardieren uns jeden Tag mit diesen Frauen, wo die fressen zwei Äpfel am Tag,

RENKA:        und aussehen, wie Skelette extra dafür gezüchtet um auf diesen Laufstegen zu spazieren.

ASKA:           Und dazu noch haben die Kinder und diese Karriere,

RENKA:        wie diese ihre Heidi, dieses Deutschland-Superweib.

ASKA:           Und jetzt denke ich, wenn ich nicht so bin, bin ich weiblicher Abfall. Aber Renka zwängt sich in ihre neuen Schuhe, und in dieses ihre Blümchenkleid, wie ausgeschnitten aus dem polnischen Folklore-Verein.

RENKA:        Aska, geh nach dem polnischen Frauenideal, sogar im Kommunismus, wenn es in den Läden nichts gab – haben wir uns Blümchenkleider genäht – und zwar aus der Gardine die am Küchenfenster hang. Alles was du brauchst, ist ein geblümtes Kleid, und Schühchen, wie ich sie hab, und gleich wirst du dich lieben und akzeptieren, wie wir in der Heimat, als die hochwertigste Frau.

ASKA:           Und schon fahren wir mit diesen Fahrrädern, aber leicht, so langsam, um uns nicht müde zu fahren,

RENKA:        zu diesem Klamottenladen, diesem Markt der Eitelkeit.

ASKA:           Kaum drinnen, Renka grast zwischen diesen Regalen und Kleiderständern,

RENKA:        und Aska steht in der Ecke wie zur Strafe, und beobachtet ein Weib:

ASKA:           eine Deutschland-Mutter, komplett ausgestattet mit Babykram, schwanger und noch mit einem Kind auf dem Arm.

RENKA:        Und Aska klopft sich mit Anteilnahme unter der Brust, und flüstert:

ASKA:           Ich muß mich gut durch klopfen, daß ich mich akzeptiere, daß ich in meinem Alter noch nicht schwanger war.
Aber Renka wirft sich zu mir, der Arm von dem Kleiderhaufen fällt ihr fast ab:

RENKA:        Marsch, in die Kabine, guck die nicht an. Die packt die Mamilla raus und säugt mitten in der Öffentlichkeit. Würde das eine polnische Mutter machen? Nimmer und nie! Wo ist der Sinn für Anständigkeit? Und außerdem, Aska, die Typen in diesem deutschen Lande zwingen diese Deutschlandfrauen zu dieser Schwangerheit, damit sie sich sicher fühlen weil so schnell kannst du nicht weglaufen, wenn du ein Kind im Bauch hast und das zweite am Arm.

ASKA:           Auf einmal aus der Kabine kommt die Kudamm-Hyäne, ein Kleiderbügel, dünn, ausgetrocknet, die Titten wie Ballons, garantiert dazu gemacht.

RENKA:        Aska fängt an sich die Fingerspitzen abzuklopfen.

ASKA:           Renka, ich hab Angst, wenn ich mich nicht klopfe, dann will ich auch so sein, wie die Deutschlandfrauen, die haben die Brille von einem Projektanten von diesen ihren Accessoires

RENKA:        und ein Paar Socken, das dazu paßt.

ASKA:           Aber Renka flüstert, damit die Hyäne sie nicht hören kann:

RENKA:        Das ist nicht so ein Himmel, wie man denken kann - die hat n Typ, ist in einer Ehe, und das ist ein Druck, weil die liebt den nicht, und muß den immer begütigen, damit er ihr gibt, für die ganzen Accessoires. Und du willst doch unabhängig sein, wie das polnische Frauenideal?

ASKA:           Und Renka fischt raus, aus dem Textilienberg, ein Kleid,

RENKA:        Wunder-Honig: mit Mohnblumen auf grünem Material,

ASKA:           wie eine Wiese in der masowischen Landschaft.

RENKA:        Los, zieh das an. Aber Aska hört nicht zu, starrt durch das Schaufenster, weil da, auf der Strasse, schmiert ein Weib,

ASKA:           normal eine Businesswoman, auf Maximal, direkt aus dem Potsdamerplatz, gut erhalten, gepflegt, mit Aktentasche und Kostümchen in Mäuse-grau, in Stöckelschuhen, und stolpert nicht ein halbes Mal,

RENKA:        und Aska fängt an sich zu klopfen. Aska, hör auf, du weißt es noch nicht, aber du willst nicht so sein! Schau die doch an – die ist uniformiert, wie eine Soldateneinheit, die hat kein Eigenstil und keinen Sinn für wahre Weiblichkeit. Weil nämlich, Aska, diese Deutschland-Manager in diesem post-industriellen Deutschland-Staat, zwingen diese Frauen in diese Uniform, und das, weil sie Angst haben, daß die Deutschlandfrau ist im Vormarsch, und sagen ihr ständig diese Komplimente, daß sie hat in diesen hohen Stöckelschuhen Waden wie ein Stossgebet, aber in Wirklichkeit wollen die doch, daß ihr die Knochen kaputtgehen, damit sie nicht mehr konkurrieren kann.

ASKA:           Und Renka pellt mich aus  meinem T-Shirt raus,

RENKA:        Aska läßt geschehen, weil sie glotzt wie verzaubert, und klopft sich nicht mehr einmal, weil in der Tür steht ein Weib,

ASKA:           aber was für eins: im Holzfäller-Stil, Haare auf Igel, ¾-Wattjacke, Null Maquillage,

RENKA:        und ausgeleiertes T-Shirt, Modell Unisex, um nicht eine Kurve zu zeigen aus Versehen.

ASKA:           Renka, guck, das ist eine polnische Seele, das ist das Ideal der Unabhängigkeit – die schämt sich nicht, die ist doch ein Wunder der Selbstakzeptanz.

RENKA:        Aha, polnische Seele - so ziehe ich mich nicht mal an, wenn ich in den Keller geh.

ASKA:           Und Renka zwängt mich in das Blumenkleid. .

RENKA:        Aska, in diesem neuen Kleid siehst du aus wie der polnische Frühling – ich höre die Musik von Chopin, fühlst du dich jetzt wie diese hochwertige Frau?

ASKA:           Guck, die Wattjackenfrau, die schaut mich an, und zwar mit Mitleid.

RENKA:        Aska, die hat unter ihrer Wattjacke einen Taillenmangel, die würde sich auch hübsch anziehen, nur daß sie keine Konditionen hat. Und noch arbeitet sie diese ihre Ideologie dazu, als wäre sie so befreit, aber in Wirklichkeit, Aska: so aussehen wie du in diesem Kleid, romantisch, wie die polnische Wiese, das will doch jede Frau!
Aber Aska, stolz, mit ihrem T-Shirt

ASKA:           mit dem Loch und dem Fleck am Bauch,

RENKA:        schießt aus dem Laden raus.

ASKA:           Und Renka schmiert hinter mir her,

RENKA:        mit demolierter Miene,

ASKA:           hinkend wie ein angeschossener Hund,

RENKA:        weil mein Fuß in dem neuen Schühchen schwimmt, wie im roten Meer, im Blut.

ASKA:           Renka, deine Hacke, abgewetzt, bis zum Knochen, bis zum Fleisch, bis zur Sehne. Du solltest dich auch klopfen, und zwar in die Mitte deines Kopfes. Du machst ein Krüppel aus dir und das im Namen des polnischen Frauenideals?

RENKA:        Und Aska schmiert in den nächsten Haushaltswaren-Shop, kommt raus, und normal,

ASKA:           ziehe ich Renka an:

RENKA:        Latschen a la deutsche Oma,

ASKA:           gesund, grob geschnitten und aus Flausch. Und auf einmal Renka fühlt, daß ihre Füße, haben es geräumig und haben so viel Luft, normal, als ob sie fliegt.

RENKA:        Aska, ich hab schon ganz vergessen, wie es ist, auf den eigenen Füssen zu gehen.

ASKA:           Und Renka, erleichtert,

RENKA:        weil von den Schraubstöcken endlich befreit,

ASKA:           mit erhobenem Haupt, geht sie durch die Strasse der Eitelkeit.

RENKA & ASKA:
UND SO HAT ASKA RENKA BEIGEBRACHT, SICH SELBST ZU AKZEPTIEREN, ALS UNABHÄNGIGE FRAU.