Freitag, 17. Januar 2014

KAPITEL 20

HOF. TAG

Renka mit vollgepackter Tasche um den Arm. 
Aska zieht hinter sich her die Reisetasche aus welcher Bio-Schnittlauch ragt. 

Im Hof wimmelt es von Menschen, ein Mann im weißen Overall und Gummihandschuhen, eine Schutzmaske auf dem Mund schneidet den Mädels den Weg. 

Auf der Bank im Hof zwischen einer Politesse und einem MANN IN ZIVIL sitzt ein verstörter JUNGER MANN (25). Eine Bahre mit einem Körper im schwarzen Sack wird aus der Haustür getragen.


ASKA
(aufgeregt deutet auf den schwarzen Sack)
Ist das eine von den Nutten aus dem dritten Stock? 
 
Renka schüttelt den Kopf. 
 
RENKA
Nee, es ist diese deutsche Frau aus dem Ersten, siehst du, da...
Renka zeigt zu dem Balkon im ersten Stock mit einem Riesen Plüsch-Elefanten.

ASKA
Jetzt verstehe ich, deswegen hat es im Treppenhaus gestunken wie auf einer Champignon-Farm. Die liegt da schon mindestens seit einer Woche in der Wohnung drin und wir leben daneben, als ob nichts passiert ist! 
 
Renka richtet ihren Zeigefinger auf den verstörten, jungen Mann auf der Bank im Hof. 
 
RENKA
Und er ist ihr Freund! 
 

Mittwoch, 15. Januar 2014

KAPITEL 19

STRASSE. TAG

Aska läuft, Renka hetzt ihr hinterher. Renka legt ihre Hand auf Askas Schulter.

RENKA
Bleib doch stehen.

Aska geht weiter.

RENKA
Stehen bleiben! 
 
Aska bleibt abrupt stehen.

RENKA
Aska glaub ihr doch nicht! Die ist doch doof, wie... mein linker Schuh, und irgendwann bringt sie sich garantiert infolge dessen um.

ASKA
Ich will nicht auf einem Schiff ertrinken. Mir gelingt doch jetzt schon gar nichts in meinem Leben und jetzt soll ich auch noch sterben.

RENKA
Du musst das positiv sehen. Wenn dir nichts gelingt, dann gelingt es dir auch nicht zu ertrinken. Das ist doch logisch. Die labert nur Kuhmist. Die kann ja nicht mal normal lesen, und Zukunft lesen, das kann sie gleich vergessen.

ASKA
Meinst du?

RENKA
Na klar, eine Frau im Gummistiefel und das im Winter. Welche Frau würde so was Dummes machen? Da kriegt man doch Blasenentzündung, und manchmal sogar Hämorriden.

ASKA
(lächelt leicht)
Hämorriden? Eh, das hast du dir selber ausgedacht. 
 
Renka gibt Aska einen leichten Stups auf die Nase.

RENKA
Was hältst du davon, wenn wir heute bei dem Feinschmecker einkaufen?

ASKA
(mit glänzenden Augen)
Echt?...

RENKA
Wie der heutige Tag, so das ganze Jahr.... - hat mein Opa immer gesagt. Von dem löslichen Kaffee aus Aldi, und dem Fleisch vollgepumpt mit Antibiotika kriegen wir noch Krebs, dann ist ertrinken schmerzlos und leicht wie ein Butterbrötchen essen. 
 
Aska springt hoch vor Freude.

ASKA
Renka du weißt es nicht, aber es war schon immer mein Traum bei dem Feinschmecker einzukaufen!

Sonntag, 12. Januar 2014

KAPITEL 18

VOR DEM ALDI. TAG

Vor dem Aldi-Eingang steht eine ROMA-FRAU (50). Sie stellt sich den Mädels in den Weg und verbarrikadiert mit ihrem opulenten Körper den Aldi-Eingang.

ROMA-FRAU
(zu Renka)
Gib deine Hand, mein Täubchen. Ich sage die Wahrheit über dich, ob du die Liebe deines Lebens triffst.

Renka duckt sich. Aska zögert kurz, streckt ihre Hand hin, in der anderen Hand hält sie immer noch den 20 Euro Schein. Die Roma-Frau blickt zu dem Geld.

ROMA -FRAU
(zu Aska)
Du hast ein gutes Herz.

ASKA
(flüstert unter vorgehaltener Hand)
Werde ich bald heiraten?

Die Roma Frau nimmt Askas Hand in ihre.

ROMA -FRAU
Ich sehe ein glückliches Leben. Ich sehe eine Frau mit Gummistiefeln und Fellmütze. Halte Ausschau nach ihr. Gehe auf keine Schiffe, mit vielen Passagieren, weil du ertrinkst.

ASKA
(entsetzt)
Was?!

Sie reißt ihre Hand weg.

ROMA-FRAU
Gib mir 10 Euro.

Aska schüttelt den Kopf.

ROMA-FRAU
Gib mir das Geld sonst schreie ich!

Aska drückt den 20-Euro Schein in die Hand der Roma-Frau, läuft weg. Renka will folgen. Die Roma-Frau packt Renkas Arm, hält fest.

ROMA-FRAU
Und in deinem Leben, mein Täubchen wird alles kommen wie es kommen muss.

Sie schaut Renka tief in die Augen.

ROMA-FRAU
Vergiss nicht, wie der heutige Tag, so das ganze Jahr! Also bessere dich!

Renka läuft ein Schauer über den Rücken.

ROMA-FRAU
Gib mir zehn Euro!

RENKA
(kühl)
Du hast gerade einen 20-er bekommen. Und jetzt lass los, sonst ... sonst schreie ich!


Die Roma Frau lässt Renkas Arm los, spuckt über die Schulter, murmelt etwas Unverständliches. Sie steckt den Schein unter ihre Schürze, lacht höhnisch den sich entfernenden Mädels hinterher.

KAPITEL 17

STRASSE - WEG ZUM ALDI. TAG

Aska zieht ihre Reisetasche auf Rädern hinter sich her, mit den Flaschen zum abgeben. Renka sehr zurecht gemacht, trägt eine elegante Tasche am Arm. Aska in ihrem Pyjama-Anzug, wedelt mit einem 20 Euro Schein, schaut wehmütig die schicke Renka an.

ASKA

Du siehst aus, als ob du in die Kirche gehst - und wir gehen doch nur zum Aldi. Du würdest bei der Silvester-Party jedem den Kopf verdrehen.

RENKA

Aska hör auf zu jammern, es ist nicht meine Schuld, dass alles was du trägst mit Löchern und Flecken bedeckt ist.

Am Straßenrand ein riesiges Poster (2x2 Meter groß) mit Angela Merkel. Renka bleibt stehen.

RENKA

Guck du Aska lieber zu dieser Angela, guck wie sauber die ist, normal, als ob sie gerade aus der Waschmaschine springt. Wenn du weiter wie eine Schlampe gehst, gibt sie dir nie das Wahlrecht, und nimmt dir dein Harz IV weg! Dann wirst du sehen!

ASKA

Renka, mach mir keine Angst, weil wenn ich Angst haben will gucke ich nen Horrorfilm.

Mittwoch, 8. Januar 2014

KAPITEL 16
 
ASKAS WOHNUNG. KÜCHE. TAG

POV Aska: ASKAS MUTTER (55) läuft unten im Hof, schaut nach oben, Aska zuckt zurück.

ASKA

(zu Renka)

Oh, nein. Mama. Ich habe jetzt keine Nerven.

Renka wirft sich zu der Arbeitsfläche, packt das schmutzige Geschirr in die Spüle. Aska seufzt, schiebt dürftig mit dem Fuß ein Teil der Salz-Zucker-Mischung unter die Waschmaschine. Es klingelt an der Tür. Aska schleppt sich in den Flur, macht die Tür auf. Askas Mutter, schlank, geschminkt, gut erhalten mit einem Dekolleté und einer roten Mähne, beladen mit Einkaufstüten schießt in die Wohnung, an Aska vorbei.


ASKAS MUTTER

(trällert)

Bonjour! Joyeusse Silvester!

Sie stürzt sich auf Renka und schmatzt sie auf beide Wangen. Aska stellt sich neben Renka wartet auf ihren Kuss, vergeblich.  Askas Mutter dreht sich in der Küche um.


ASKAS MUTTER

Ist hier eine Bombe eingeschlagen?

ASKA

Oh Mama, lass das!

RENKA

Deine Mutter hat recht, es sieht aus, als ob ein Blindgänger aus dem 2. Krieg hier explodiert wäre.

Aska schaut wütend zu Renka.

ASKAS MUTTER

(zu Aska)

Ja – siehst du, deine Freundin sagt es auch. Du solltest Dir ein Beispiel an ihr nehmen.

Die Mutter schickt Renka ein anerkennendes Lächeln.

ASKA

Mama, setzt dich erst mal hin, willst du was trinken? Kaffee oder Tee? Ein Wasser?

ASKAS MUTTER

(schiebt eine Plastiktüte von dem Stuhl, setzt sich)

Kaffee.

Aska greift zu einem Becher. Askas Mutter steht abrupt auf, nimmt ihr den Becher aus der Hand, spült ihn gründlich, gibt ihn Aska.
Aska nimmt den Becher entgegen, schaut rein, öffnet eine Dose nach der Anderen, die auf der Arbeitsfläche und den Regalen stehen.

Renka schaut fasziniert wie Askas Mutter ihre Tüten durchwühlt, und schließlich von zwischen Küchenutensilien in 6 und 8- Pack, leuchtenden Pfeffermühlen, bunten Untersetzer, Wäscheklammern mit Glitzer - zwei rote Slips hervorholt.

ASKA

Kann´s auch Tee sein?

Askas Mutter nickt desinteressiert.

ASKAS MUTTER

(zu Renka)

Ich habe euch was mitgebracht.- zu Silvester muss man unbedingt rote Höschen anhaben.

(raunt  ihr verschwörerisch zu)

Das bringt Glück.

Sie reicht einen der Slips Renka.

ASKAS MUTTER

Der hier ist für dich. Müsste dir passen.

RENKA

(schaut in den Slip: gute Marke, Größe XS)

Der ist ja schön!

Die Mutter reicht Aska den anderen Slip.

ASKAS MUTTER

Ich wusste nicht genau welche Größe du hast.

Aska schaut in das Höschen. Es sieht aus, als könnte es einem Bierfass passen. Auf dem Etikett steht XXXL. Aska guckt irritiert zu der Mutter.

ASKAS MUTTER

(zuckt abwehrend die Schultern)

Ich wollte ganz sichergehen, dass er dir auch passt.

Aska, die Augen auf Renka geheftet, nickt nachdrücklich zu der Tür.

ASKA

Renka, geh nachgucken, ob du nicht in deinem Zimmer bist.

RENKA

Oh, ach so, ja, mit Sicherheit. Ich habe viel zu tun. Vielen Dank und auf Wiedersehen und frohes Silvester.

Renka verschwindet aus der Küche. Aska setzt sich zu ihrer Mutter.

ASKA

Mama, ich habe da... , es geht um den Hans…

ASKAS MUTTER

(erschrickt auf maximal)

Hat er Schluss gemacht? Das war ja klar, dass du DEN nicht lange halten kannst…

ASKA

Er ist kein Hund, dass man ihn halten muss. Nein, das ist es nicht
Die Mutter starrt auf Askas Bauch.

ASKAS MUTTER

O Gott, bist du schwanger? O Kind, werde bloß nicht schwanger, das ist das schlimmste was dir passieren kann.

ASKA

Nein, Mama, ich habe… gute Gründe zu glauben, dass Hans mich heute Abend fragt, ob wir…na, dass er mir diesen Antrag macht…

ASKAS MUTTER

Was? Wirklich? O Kind! Was für eine tolle Nachricht! Endlich!

Die Mutter steht auf, umarmt Aska.

ASKA

…aber… Mama… findest du wirklich ich sollte…

ASKAS MUTTER

Natürlich! wie lange soll das noch so gehen – das ist DEINE Chance, du bist 33, Christus in deinem Alter war schon längst.

ASKA

Tot?

Mutter winkt ab.

ASKA

(Hilfe suchend)

Meinst du… wenn er verheiratet ist, hört er auf Tag und Nacht in der Muschi rumzuhocken?

ASKAS MUTTER

Du musst nicht gleich so vulgär werden. Du kannst ebenso sagen - in der Bar, oder an seiner Arbeitsstelle. Er ist immerhin der Schicht-Verantwortliche. Sei froh dass du ihn hast! Du könntest dir auch ein Beispiel an ihm nehmen, wie tapfer er immer arbeitet. Im Gegensatz zu dir…

Aska nimmt die zerplatzte Tüte mit dem Zuckerrest und schüttelt zwei Teelöffel Zucker in Mutters Becher.

Hans, verschlafen, betritt stolpernd die Küche,

MUTTER

Mein Schwiegersohn in spe!

ASKA

(zischt leise, mit wütendem Blick zu der Mutter)

Psssst!

Hans bemerkt die Mutter.

HANS

(mit einem verschlafenen aber charmanten Lächeln)

Guten Tag! Tschuldigung – ich muss mal -

Er dreht den Wasserhahn auf, trinkt gierig. Askas Mutter betrachtet ihn strahlend, wie nur eine glückliche Schwiegermutter strahlen kann.

Hans wischt sich den Mund ab, streckt sich.

MUTTER

(immer noch strahlend, zu Hans)

Ich dachte du könntest mir vielleicht helfen.

Aska verdreht die Augen dreht sich weg von der Mutter und Hans, schiebt die Dosen auf der Arbeitsfläche hin und her. Askas Mutter erhebt sich, greift zu den Tüten.

Hans greift ebenfalls zu den Tüten.

HANS

Aber gerne doch.

ASKA

Hans und die Regale?

MUTTER

Das dauert doch nicht lange.

ASKA

(seufzt, zu Hans)

Du kommst aber sofort danach zurück?

Hans schmatzt Aska auf die Wange.

HANS

Ja mein Liebchen, aber natürlich.

ASKA

(zu der Mutter, leise, dass Hans es nicht hört)

Kein Wort zu ihm!

Die Mutter nickt. Sieht Hans beseelt an, wie er im Flur die Tüten abstellt und sich eine Jacke überwirft.

ASKAS MUTTER

(zu Aska)

Was wären wir nur ohne die Männer?

Die Mutter nickt Aska aufmunternd zu. Sie und Hans gehen aus der Wohnung. Der Tee auf dem Tisch ist unberührt geblieben. Aska schüttet ihn in die Spüle. Sie atmet tief durch und setzt sich auf den Boden. Renkas Kopf erscheint in dem Türspalt.

RENKA

Ist sie weg?

Aska nickt, Renka, kommt rein, setzt sich zu Aska, auf den Boden. Schweigen.

ASKA

Sie hat sich gerade Hans geschnappt. Ich mag es nicht, dass er wieder weg ist. Das macht mich unruhig.

RENKA

Das verstehe ich...Sorry, dass ich dir in den Rücken gefallen bin mit dieser Unordnung und so.

ASKA

Ist schon ok. Sie hat schon recht. .... Ich weiß auch nicht, ich schaffe einfach nichts, ich bin so ein Taugenichts!

RENKA

Ach Quatsch! Komm, wir gehen einkaufen, wir werden was essen, dann geht es uns gleich besser.

ASKA

Cool! Ich hab noch 20 Euro!

Aska zieht sofort die Stiefel an und stellt sich an die Tür - Ausgehbereit.

RENKA

Aska, wir gehen einkaufen und das ist draußen, da zieht man sich gewöhnlich was an, und das auch an Silvester.

Montag, 6. Januar 2014

 
KAPITEL 15
 
ASKAS WOHNUNG. KÜCHE. TAG

Renka kommt mit einer Ledermappe zurück, behutsam reicht sie sie Aska. Aska betrachtet die Mappe, das eingravierte Familien-Wappen, pfeift spöttisch:

ASKA

Oh, ich falle gleich um! Der hat sein Wappen auf die Mappe pressen lassen.

Aska greift in die Mappe und holt Papiere und Rechnungen heraus.

ASKA

Wäscherei, Unterhose 7,50

RENKA

(verdreht die Augen)

Oh Aska, doch nicht das!

Renka reißt die Mappe aus Askas Hand, holt einen Reisekatalog heraus und mit einem triumphierenden Lächeln reicht sie Aska den Katalog. Aska liest, was auf dem Umschlag steht:

ASKA

Traumreisen zu zweit.

RENKA

Na Aska, da guckst du, was?

ASKA

Oh Mann, toll, wann fahrt ihr?

RENKA

Er weiß noch nicht, dass ich es weiß. Er hat die Mappe heute morgen vergessen.

ASKA

Renka, das ist bloß ein Katalog, das ist nur dein Wunschdenken.

Das Lächeln verschwindet schlagartig aus Renkas Gesicht,

RENKA

Du laberst wie eine Psycho-Tante und verstehst von deutschen Männer gar nichts!

Renka reißt die Mappe aus Askas Hand, trifft mit der Mappe in einen Salzbehälter, das Salz wird auf den Boden verschüttet. Aska springt vom Stuhl, schaut ratlos zu dem Salz am Boden.

ASKA

O nein, jetzt gibt´s Streit!

Aska schaut sich hastig um, greift zu einer Tüte mit Zucker. Renka wirft sich zu Aska, greift ebenfalls zu der Tüte.

RENKA

Hör sofort auf mit diesen Aberglauben!

ASKA

Lass los, sonst verkrachen wir uns noch!

Die Mädels ringen schnaufend um die Tüte, die Tüte zerreißt. Der Zucker zerstreut über das auf dem Fußboden zerstreute Salz.

ASKA

(erleichtert)

Uff. Gemacht. Zucker besiegt Salz.

Aska setzt sich auf den Boden. Renka setzt sich auf einen Küchenhocker, betrachtet den Boden.

RENKA

Was für eine Schweinerei.

Plötzlich ein Geräusch - Klack, Klack, - Pfennigabsätze, unten im Hof. Aska läuft zum Fenster.

Samstag, 21. Dezember 2013

KAPITEL 14


ASKAS WOHNUNG.FLUR/ KÜCHE. TAG

Renka wirft das letzte Brett auf den Boden im Flur, schleppt sich in die Küche.

Die Küche ist noch mehr zugestopft, als das Wohnzimmer. Die Wände sind knallend orange, der Boden schwarz-grau, starr vor Dreck, man kann aber vermuten, dass er früher blau war, die Decke ebenfalls orange, eine rote Waschmaschine steht mittendrin.

Überall auf den Arbeitsflächen Geschirr und Kram: Kerzen, kleine Figürchen, Lappen, Zettel, Zeitungen, Kosmetika, Schmuck.

Renka öffnet den Kühlschrank. In dem Kühlschrank Leere - nur Licht, und Butter. Renka nimmt die Packung in die Hand darauf steht "Cocos-Body-Butter". Renka fährt um, ihr Augenlied zittert:

RENKA
Aska wo ist das Essen? Das war gestern noch da!

Aska setzt eine schuldbewusste Miene auf.

RENKA
Bist du noch im Kindergarten? Denkst du die Kohle kommt raus aus der Wand? Sollen wir alte Brötchen in der Badewanne aufweichen und essen?

Aska drückt sich in einen Stuhl.

ASKA
Ich musste es tun, heute Nacht, als ich auf Hans gewartet habe, um das emotionelle Loch im Bauch zu stopfen.

Renka holt genervt das Handy aus der Tasche, schaut auf das Display.

RENKA
Aska du musst aufhören zu essen wie ein Staubsauger! Das schadet dir!
(Pause)
Du Aska, kannst du mich anrufen? Ich glaube mein Handy funktioniert nicht.

ASKA
Na klar.
(schaut sich ratlos um)
Ich muss nur meins finden.

Aska kramt ihr Handy aus einer schmutzige Tasse heraus. Sie tippt.
Renkas Handy vibriert und klingelt.

ASKA
(erfreut)
Es funktioniert!

Renka seufzt und steckt ihr Handy in ihre Hosentasche.

ASKA
Ah Renka, dir geht es gar nicht um den Kühlschrank. Er meldet sich nicht wegen heute Abend, deswegen bist du angepisst wie ne Messerschmidt. Und ich muss es jetzt ausbaden.

Renka lässt verschämt das Handy in die Tasche gleiten, schüttelt traurig den Kopf, lächelt schwach.

RENKA
Er braucht einfach seine Zeit. Er ist schüchtern.

Aska schaut Renka mit einem mitleidigen Lächeln an.

ASKA
Uhmmm....Schüchtern....

RENKA
Ah lass mich endlich!

ASKA
Renka, vielleicht ist er so wie du sagst... Aber bis er seine Schüchternheit überwunden hat, kannst du doch mit uns zu dem Russischen Silvester gehen! Da haben wir Spaß. Da gibt es Kakerlaken -Rennen und Wodka läuft aus dem Springbrunnen. Na was meins du?

RENKA
Kakerlaken? Pfui! Und Wodka ist auch nicht mein Ding, der erinnert mich nur an meine Kindheit im Kommunismus. Die Kakerlaken übrigens auch.

ASKA
Aber Renka, vielleicht triffst du da die Liebe deines Lebens, und der Christoph ist im Handumdrehen vergessen.

RENKA
Ich will ihn nicht vergessen, ganz im Gegenteil. Und ich werde ihn heiraten! So helfe mir Mutter Maria und der polnische Papst!

ASKA
Amen.

RENKA
(verbissen)
Na warte! Ich zeige dir was.

Renka rennt aus dem Zimmer.