Freitag, 18. April 2014

KAPITEL 45

UNI-KLINIKUM. BÜRO PROFESSOR BUCHHOLZ. ABEND


Der PROFESSOR (60) sitzt auf dem Boden. Vor ihm eine aufgebaute Eisenbahn. Zwei Spielzeugzuge rasen auf sich zu- ein Frontalkrasch. Neben dem Prof eine aufgerissene Eisenbahnverpackung. Der Prof ist leicht angetrunken, in seiner Hand ein Glas Whisky, sein lichtes, graues Haar zerzaust, die gelockerte Krawatte baumelt ihm am Hals.

RENKA
Entschuldigung, dass wir hier so reinplatzen.

PROFESSOR
(den Blick auf Aska in dem Pyjama gerichtet)
Sie sind hier falsch. Das Krankenhausgebäude ist da drüben -
(zeigt zum Fenster)

Aska schiebt Renka nach vorne.

ASKA
Es geht nicht um mich.

RENKA
Ich sollte mich bei Ihnen melden, tut mir leid, wir gehen schon.

Renka verpasst Aska einen Ruck.

ASKA
Den Teufel werde ich gehen.

PROF
Ah, jetzt weiß ich Frau Muschynska.
(breites Grinsen)
Ja, ja..lassen Sie mich, Sie ansehen...

Der Prof steht auf, geht auf Renka zu, betrachtet sie. Renkas Züge spannen sich, ihr Gesicht zeigt eine bodenlose Verzweiflung.

PROF
  Na, Frau (räuspert sich) Muschynska, wieso sollte ich Sie in das Team nehmen?

RENKA
(stotternd)
Ich, ich..., ich...

Aska baut sich auf.

ASKA
Wieso? Was für eine doofe Frage. Weil Sie die beste ist! Ich kenne sie gut, wir wohnen zusammen... und wir hatten unsere Höhen und Tiefen, aber - sie ist der fleißigste, klügste, zuverlässigste Mensch, den ich kenne. Und Sie brauchen gar nicht so zu grinsen, einen Namen wählt man nicht! Er klebt an Einem. Das kann wohl doch nicht sein, dass Sie auch bei Ihnen deswegen unten durch ist!

Stille.

PROF
Hmm... ja...., allerdings...,hmmm
(zu Renka)
Kommen Sie gleich nach den Feiertagen in mein Büro.

Die Mädchen schauen sich verdutzt an.

PROF
Gute Nacht, und schließen Sie die Tür.

Die Mädels verschwinden. Der Prof hockt sich hin, stellt die Lokomotive auf die Schienen.

PROF
Solche frechen Weiber haben mich schon immer rumgekriegt.

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