Samstag, 8. Februar 2014

KAPITEL 29


ASKAS WOHNUNG. RENKAS ZIMMER. TAG



Renka am Schreibtisch, vor ihr ein offenes Medizin-Lehrbuch, in ihrer Hand das Handy, sie schreibt eine SMS- "Lieber Christoph, ich wollte nur nachfragen, was machen wir heute" - zischt unzufrieden, löscht sie, fängt neu an. "Hi Chris, wie läuft´s , ne wilde Party heut abend" - Renka verdreht die Augen, löscht. - "Hey du emotionaler Krüppel, es ist 15 Uhr und ich weiß immer noch nicht- . Aska platzt in das Zimmer. Renka legt sofort das Handy auf den Tisch. Aska greift zu dem Handy, liest:

ASKA

Du emotionaler Krüppel. Wow! Das ist gut! Abschicken?

RENKA

Gib her! Nein, nein, nicht!

Aska hält das Handy hoch.

ASKA

Du wartest immer noch auf ihn! Und was ist mit mir? Du hast versprochen, dass du heute abend mitkommst!

Renka greift zu dem Handy, reißt es aus Askas Hand, prüft, die SMS wurde nicht verschickt, Renka atmet durch, löscht die Nachricht. Stille.

ASKA

Hey Renka!

Stille.

ASKA

Hey, was ist?

RENKA

Siehst du manchmal sage ich auch nichts!

ASKA

Da habe ich immer Angst, dass etwas kaputt ist.

Renka lächelt.

RENKA

Und?

ASKA

Alles gut. Er war nicht da.

RENKA

Was? ... Na ja, das war wohl klar. Der ist doof wie Tabak in einer Zuckerdose. Und... und weiter !

ASKA

Ich war in der Muschi. (freudig) Er kommt zu der Party, hats mir geschworen. Und wenn er heute Abend nicht kommt, verlasse ich ihn.

RENKA

Wechsele endlich die alte Platte.

ASKA

Ich schwöre, ich verlass ihn.

RENKA

Du hast schon mindestens fünfzig Mal versucht ihn zu verlassen.

ASKA

Dies mal mache ich das aber, das ist so sicher wie Mauer und Beton! Aber du kommst nun zu 100 Prozent mit, denn am Silvester alleine da zu stehen - das werde ich nicht überstehen!

RENKA

Ja ich komme mit, habe ich doch schon gesagt und hör endlich auf mit dieser blöden Party. Was ist mit dem Hartz!?

Aska sucht in ihrer Tasche, findet nicht, sucht in den Manteltaschen, holt einen etwas zerknitterten Umschlag. Renka ergreift ihn, kräuselt die Nase.

ASKA

(stolz)

Meine Wieder-Einglederung-Vereinbarung.

RENKA

Ich rieche den Schweiß von Beamten, die straffende Hand der Gerechtigkeit.

Renka hält das Schreiben weit von sich weg. Mit ausgestreckten Händen - das Schreiben auf Distanz - macht sie den Umschlag auf, liest schnell. Plötzlich lächelt sie.

RENKA

Nee, das glaube ich nicht, du hast es geschafft.Du hast die echt auf den Löffel genommen. Her mit der Pfote!

Renka schüttelt Askas Hand überschwenglich.

ASKA

(verwirrt)

Auf den Löffel? Aber ich hab doch nur die reine Wahrheit gesagt!... Außer der Pisse, das fand ich doch zu krass.

RENKA

(lacht)

Gut gemacht! Und jetzt komm. Abmarsch! In die Klamottenläden! Sonst kaufen die anderen alles auf, wie Piranhas, wie Heuschrecken.



ASKA

Muss das sein? So ne Umkleide ist für mich purer Stress. Da entwickele ich Urängste. Ich seh sowieso in allem schlecht aus, weil diese Klamotten heutzutage nur für die 16-Jährigen Mädchen genäht werden, die dünn wie Heringe sind und kein Gramm Bauch-, oder Hüftspeckt haben, wie jede normale Frau. Renka hab doch Mitleid.

RENKA

Wenn du dich an unsere Abmachung nicht hältst, komme ich nicht mit zu deiner Russen-Disco! Soll ich in Druckbuchstaben mit dir reden?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen