Mittwoch, 27. November 2013

KAPITEL FÜNF


ASKAS WOHNUNG./RENKAS WG-ZIMMER. MORGEN

Aska platzt in Renkas Zimmer. Renka sitzt an dem Schreibtisch, den Kopf auf die Arme gelegt. In einer Hand hält sie krampfhaft ein Handy. Sie schläft. Aska rüttelt an Renkas Arm. Renka erwacht. Aska bemerkt Renkas Füße in dem kalten Wasser.

ASKA: Was machst du da?

Renka verschlafen, reckt sich, merkt das Handy in ihrer Hand, prüft es, legt es enttäuscht auf den Tisch, in Reichweite.

RENKA: Ich mache wie Kosciuszko.

ASKA: Kosciuszko? Wer ist das denn wieder?

RENKA: Aska, belecke du dich besser in der polnischen Historie. Der hat Amerikas Unabhängigkeit erkämpft, 3 Stunden geschlafen und sich so mit Kaltwasser wach gehalten. Und jetzt verdunste aus meinem Zimmer.

ASKA: Aber Renka...Ich muss dir was sagen! ...Du wirst es nicht glauben... Die Susi hat angerufen und...

Renka nimmt die vor Kälte blau angelaufenen Füße aus dem Wasser, rüttelt dabei an der Schüssel, das Wasser droht zu verschütten. Aska wirft sich auf den Boden, hält die Schüssel fest.

ASKA: Renka, nein! Verschüttetes Wasser bedeutet eine schlimme, unvermeidbare Krankheit!

RENKA: Ach Aska hör auf mit diesem Hokus Pokus. Und... was hat die Susi gesagt?

Aska seufzt.

ASKA: Ach, nichts. Du würdest mich so wieso nur auslachen.

RENKA: Oh komm. Rück schon raus!

ASKA(zögerlich): Na, nur .... nur wegen Silvester. Wir haben eine Einladung zu den Russen zu der tollsten Party in der Stadt und...

Plötzlich schluchzt Aska, so dass es Renkas Herz in tausend Stücke auseinander reißt.

ASKA: (durch die Tränen) Er... er ist wieder in der Muschi.

RENKA: Na hoffentlich bleibt er da nicht stecken.

Renka steht auf, holt eine kleine Schokolade aus ihrer Tasche und gibt sie Aska. Aska packt die Schokolade gierig aus und mampft sie, das Gesicht von den Tränen verschmiert.

ASKA: Ich habe Schiss, dass er mich auch heute Abend alleine lässt... und DAS darf er nicht.

Renka geht in dem Zimmer, wie ein Löwe im Käfig, auf und ab.

RENKA: Ach Aska, vielleicht sollst du dir eine Frau suchen! Eine Frau würde mindestens deine pinkfarbenen Wände und diese deine Stink-Lilien gut finden... Die deutschen Männer. Immer dasselbe, die laden dich nie ordentlich zum Rendezvous ein, (ein Blick zum Handy) und wenn sie dich einladen, plagen sie sich damit ab, als würden sie tragen ein Sack mit Zement.

ASKA: Und was ist jetzt mit den Regalen? Wir sollten sie heute um 9 abholen.

RENKA: Um 9? (in Panik) Wie spät haben wir jetzt?

Aska schaut auf ihr Handy.

ASKA: 8:37

Renka greift schnell eine Jacke aus ihrem Schrank. Auf einem Regal in dem Schrank ein gerahmtes Bild des polnischen Papstes, daneben, ebenso gerahmt, ein Bild von Christoph.

RENKA (zu dem Papstbild): Lieber polnischer Papst, hilf mir.

ASKA: Was soll das jetzt?

RENKA: Ich habe ein Termin!

ASKA: Und die Regale?

Renka im Mantel, aber barfuß, läuft aus dem Zimmer, durch das Wohnzimmer zum Flur. Aska ihr hinterher.

ASKA: Hans ist nicht da! Ich schaff die Regale nicht alleine!

Renka zieht die Stiefel auf die nackten, nassen Füße.

RENKA: Das sind doch deine!

ASKA: Du hast sie bestellt.

Renka öffnet die Tür, rennt ins Treppenhaus.


RENKA: Aber für dich! 




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