Montag, 18. November 2013

KAPITEL EINS


IM LABOR. NACHT.

RENKA´S (35) Augen durch ein Reagenzglas. Sie streicht sich ihre blonde Mähne vom Gesicht, schüttelt eine gelbe Flüssigkeit, stellt das Glas vorsichtig in ein Behälter. Sie schaut auf eine Uhr an der Wand, 2:47, sie seufzt, rennt los. Über ihren weißen Kittel wirft sie ein elegantes Mäntelchen über. Sie greift ihre Tasche, und läuft aus dem Labor. Die Absätze ihrer Stiefeletten klacken über den gekachelten Boden.

Renka läuft auf leisen Sohlen an dem dösenden PFÖRTNER (60) vorbei. Plötzlich klackt einer ihrer Absätze, der Pförtner wacht auf.

PFÖRTNER: Hey, hey Frau Muschynska. 

Der Pförtner kichert unter vorbehaltener Hand. Renka bleibt stehen, verdreht die Augen, seufzt gekränkt, geht an den Tresen. Der Pförtner streckt die Hand, Renka greift in die Tasche des Kittels, legt den Laborschlüssel auf seine ausgestreckte Hand. Der Pförtner holt ein dickes Heft. Ungeschickt schreibt er Renkas Namen.

PFÖRTNER: (in das Schreiben vertieft) Muschy... Schin... Muschi....

Renka schaut auf die Uhr 2: 56. Sie zieht das Heft zu sich.

RENKA: Ich helfe Ihnen.

PFÖRTNER: Wieso diese Eile. Wir haben noch volle 4 Minuten. 

Der Pförtner greift zu dem Heft, zieht es zu sich, ruhig, mit einem Grinsen im Gesicht, setzt er das Schreiben fort.

STRASSE. BERLIN-MITTE. NACHT

ASKA (33) im Pyjama und einer über den Pyjama übergeworfenen Jacke, radelt schnell, bremst vor einem Nachtclub. Über der Tür eine Tafel mit der Aufschrift "MUSCHI". Aska steigt vom Fahrrad, schmeißt es auf den Bürgersteig. Sie rennt an den draußen rauchenden und Bier trinkenden alternativen Muschi-Gästen in die "Muschi" rein.

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