Montag, 16. Juli 2012

In Polen nennt man die Deutschen- Helmuts!!!!!!

Immer noch Feinde oder schon Freunde?
 Die Deutschen und die Polen in einer Folge von Aska und Renka:
   




UNSER HELMUT










ASKA:           Weil das war so:



RENKA:        Aska, kommt zurück, aus der Heimat, beladen mit echter Wurst mit Knoblauch und sauren Gurken, aufgewühlt wie die Ostsee im Sturm, und schon ab der Schwelle schreit sie:



ASKA:           Es wird keine Freundschaft zwischen unseren Völkern geben, nimmer und nie in der Welt! In dem Eurocity-Warszawa-Berlin-Express, an der Grenze, als die deutschen Zollbeamten kamen, normal, der Frost ist mir über die Knochen gegangen, weil ein Gemurmel ging durch den Zug, und alle Polen, die nach Berlin schmieren, flüsterten: „Gestapo, Gestapo.“



RENKA:        Aska, mach keine Mistgabel aus einer Nadel.



ASKA:           Und auf dem Hauptbahnhof – dieses Poster, gross wie ein 3-Stock-Werk-Haus, und was steht drauf?



RENKA:        „Entdecke Polen, Polen ist nicht so wie du denkst“.



ASKA:           Renka, das impliziert doch, dass jeder schlecht von Polen denkt, als wäre Polen ein komplettes Arsch und normal die dritte Welt. Und noch schlimmer, eine Deutsche hat zu mir gesagt: „Oh, Sie sind Polin, hätte ich nicht gedacht“ -  und die dachte noch das ist ein Kompliment.“



RENKA:        Du Aska, brüll nicht wie der Hund, wo sie ihm auf den Schwanz getreten sind, sonst hört noch dieser Helmut, was du über ihn sagst.



ASKA:           Dieser patentierte Deutsche, Baujahr 1933?



RENKA:        Genau, dieser unser Quasi-Nachbar aus der vierten Etage, ist unter uns gezogen, weil er nicht mehr soviel Treppen laufen kann.



RENKA:        Und Aska überkommt die unbenannte, unbestimmte Angst.



ASKA:           Renka, der ist doch ein Periskop und Seismograph.  Wenn der wohnt direkt unter uns, kommt er ständig in unsere Bude, macht seinen privaten Blitzkrieg und schreit, dass wir trampeln, und polnisch reden, und das ist laut und überhaupt emotional, der ist doch wie diese Erika Steinbach – im Kleinformat.



RENKA:        Und Aska greift zu einer Aldi-Tüte.



ASKA:           Renka, hier, pack deine Kippen und  unsere Katze  - wir ziehen aus.



RENKA:        Aldi-Tüten zum Packen? Bin ich ein Penner?



ASKA:           Nicht Penner, aber Polin und nicht gerade up-to-date: die nennen hier die Alditüten „Polenkoffer“ – das ist doch allgemein bekannt. Los, beweg dich, worauf wartest du, auf Applaus? 



RENKA:        Und Aska schaufelt in ihre Alditüte alles was sie schafft:



ASKA:           drei Lockenwickler,



RENKA:        ihre Trockenhaube, ASKA: weil die noch neu ist,



RENKA:        den Elefanten,



ASKA:           mit dem Rüssel nach oben, zuständig für Glück



RENKA:        den Espresso-Café



ASKA:           für teures Geld,



RENKA:        den Computer von dem sie sich nie trennt,



ASKA:           und zwei rosane Decken für das Ambiente.



RENKA:        Dich hat wohl in Polen ein Braunbär überfallen, der einzige der da noch lebt - wo sollen wir wohnen? Unter der Oder-Neisse-Brücke?



RENKA:        Aber Aska rennt wie eine Ameise durch unsere Küche und die dritte Alditüte hat sie schon vollgepackt.



ASKA:           Aber Renka hat vor nichts Angst,



RENKA:        und garantiert nicht vor so einem Helmut,



ASKA:           und damit Helmut es hört, lacht und trampelt sie wie das Militär. Renka, hör auf zu gehen, und überhaupt zu atmen, sonst sagt Helmut, dass du ihm die Ruhe klaust, weil wir klauen doch alles, so hat es ihnen beigebracht dieser ihr Harald in diesem ihren Programm um Mitternacht:



RENKA:        „Willst du nach Polen fahren, dein Auto ist schon da.“ - Ha, ha, ha. Aska, im Geiste dieses unseres polnischen Katholizismus: wir vergeben ihnen. Weil wir haben einen spezifischen Sinn für Gerechtigkeit: wenn wer hat, warum hab nicht auch ich? Darum haben wir den Deutschland-Protzwagen mitgehen lassen – was sollten wir machen, wenn wir waren arm.



ASKA:           Und auf einmal ein Geräusch,



RENKA:        dass Aska vor Schreck ihre Polenkoffer fallen lässt, 



ASKA:           wir gucken durch das Fenster – und da:



RENKA:        Helmut bis zum Gürtel in der Mülltonne



ASKA:           trampelt rum, auf diesem Müll, dass die Funken springen,



RENKA:        normal, wie ein Rumpelstielzchen.



ASKA:           Renka, guck diesen Helmut an, er stampft den Müll zusammen und hofft, wenn er fleissig stampft, passt mehr rein und die Betriebskosten sinken. Wenn ein Pole sieht diesen Helmut-Geiz, bekommt er Kieferndruck.



RENKA:        Aska, lieber du fühl dich ein, in diese seine Situation, weil normal diese Alliierten, haben ihm alles weggenommen, damit er nicht wieder Waffen machen kann, und jede Mark vier Mal von allen Seiten hat er angeguckt, bevor er sie ausgegeben hat. So hat er eben diese Geizsucht bekommen. Aber Aska stopft Renka die polnische Knoblauchwurst in den Mund, damit sie sich verstopft und endlich schweigt.



ASKA:           Das war doch seine eigene Schuld, nicht wir haben die Helmuts, sondern die Helmuts haben uns überfallen. Aber Renka ist heute ganz pc und pädagogisch.



RENKA:        Aska, du leidest an der Verstopfung nach diesem Krieg, aber ich jetzt, normal, werde die erste Ehrenpatronin der deutsch-polnischen Freundschaft, und verkünde die neue zwischen-nationale Amnesie.



ASKA:           Terefere und blablabla, dein Bewusstsein spaltet sich dir, weil selber sagst du: „Rede nicht deutsch in der Küche und nicht wenn ich koche, weil mir die Suppe verdirbt.“



RENKA:        Du sagst es, Aska, hier ist das Schwein begraben, weil wir den Hass auf die Deutschen in die Wiege gelegt bekommen haben, aber mit gutem Beispiel schreite ich voran und den Helmut gleich begütige ich: ich bringe ihm die polnischen Gurken und Wurst und Wodka noch dazu und auf gute Nachbarschaftsbeziehungen werde ich mit ihm trinken bis wir beide unter den Tisch fallen, ganz nach polnischer Art! Aber Aska nimmt die Wurst und die Gurken und versteckt sie in ihrem Bett, unter ihrer Bettdecke, und setzt sich obendrauf.



ASKA:           Nichts gibst du dem. Du weißt doch, wie die polnischen Weiber an der Grenze sagen: die Helmuts sind gekommen, wieder fressen sie uns alles leer. Heile endlich diese Krankheit der polnischen Seele, diese deine Gastfreundschaft!



RENKA:        Aber Aska, wenn du ihn genau anschaust, diesen Helmut, von einem Polen unterscheidet er sich nicht, sogar den Schnurrbart hat er wie Walesa.





ASKA:           Wieso nimmst du den in Schutz, hat es dich verdreht oder was?  Da wird Renka ganz blass, weil sie alles kann, nur lügen kann sie nicht. Sie krabbelt unter den Tisch, und mit einem schwachen Stimmchen, wie der Vogel, der aus seinem Nest gefallen ist, flüstert sie:



RENKA:        Weil Aska, eine deutsche Leiche in meinem polnischen Keller habe ich. Weil ich stamme doch aus Posen, und das war eine deutsche Stadt, und mein eigener privater Opa, mein Dziadzia, der wie ein Pflaster für meine Seele war, der war doch ein patentierter Deutscher. Und Aska sieht aus, als träfe sie ein Schlag.



ASKA:           Dein Opa ein Helmut? Du, meine Renka, die Slavin in Persona, bist eine Deutsche? Hätte ich nie gedacht. 



RENKA:        Ja, Aska, die Deutschheit habe ich mit der Milch meiner Mutter gesaugt. Und Aska bekommt eine emotionale Überflutung.



ASKA:           Aber Renka, wenn du auch ein Helmut bist, dann hat sich doch alles schon vermischt, und dann an dieser deiner zwischennationalen Amnesie beteilige ich mich.



RENKA:        Und Aska holt aus ihrem Bett die Wurst, packt sie sogar auf einen Teller, und sie fliegt, normal, Richtung Tür, wie ein Torpedo, zu Helmut. 



RENKA UND ASKA:



UND SO HAT RENKA ASKA WEICHGEKLOPFT UND SIE MIT

DEN HELMUTS VERSÖHNT.

Achtung Achtung!!!

Für jeden Gentelman der uns schreibt, Helmut heißt, und es nachweisen kann, haben wir ein Geschenk!




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