Dienstag, 3. Juli 2012

Dreck verklebt die Energie!

Wenn Du in einer WG wohnst, oder gewohnt hast, weißt Du garantiert wovon wir sprechen!
Dreck, Suff und Bazillen! Und Du hast auch mal bestimmt Deine Mitbewohner (- in ) umbringen wollen, wegen dem ganzen Dreck in der Küche oder im Bad!





 






Hier eine Folge von uns - den Metropolinnen, die den ganzen Dreck unter die Lupe nimmt.





UNSER DRECK





ASKA:            Wenn wir um was streiten, dann nur um eine Sache: um die Hygiene.



RENKA:        Weil das ist so, dass es einfach normal die menschliche Vorstellungskraft übersteigt, wie wir uns unterscheiden, wo es um Sauberkeit geht.



ASKA:            Weil Renka ist auf dem polnischen Dorf groß geworden, und da hat sich ’n Huhn manchmal in das Zimmer verfangen, und natürlich hat es auf den Teppich geschissen.



RENKA:        Aber so n Dreck wie bei Aska in Berlin hab ich, solange ich lebe, in der ganzen Welt nicht gesehen. Na und an diesem Tag gehen wir spazieren, und diese Aska, was hat sie da wieder angezogen, diese alte Hose von dem Schlafanzug, wo sie die ganze Nacht mit geschlafen hat, rosa mit Herzen, mit den Löchern. Der Arsch sieht aus wie so `n Sieb.
ASKA:            Und wir laufen so diesen Ku’damm entlang.



RENKA:        Sie neben mir in diesem Hosenlump, einfach Scham wie die Pest, und die nichts, lächelt dümmlich, und hat auch noch gute Laune.



ASKA:            Und wir gucken. Und da auf den Plakaten, so großen, 2 auf 2 Meter oder was, Angela Merkel, so retouchiert, dass sie aussieht, normal, so sauber, als ob sie grad aus der Waschmaschine springt. Und dazu, mit einer ochsengrossen Schrift, steht da: DEN WOHLSTAND ERHALTEN UND MEHREN. Also sagt Renka:



RENKA:        Aska, guck du mal zu dieser Angela, guck wie sauber die ist, wenn du die ganze Zeit wie so ne Schlampe gehst, gibt die dir nie ’n Wahlrecht. Und wir kommen in unsere Bude, und dort, wie immer, Dreck, Süff, der Boden grau-schwarz. Es gibt den Verdacht, dass er mal Blau war, aber man kann irren. Spinnweben hängen wie Gardinen, Askas Klamotten überall, dazwischen verschimmelte Kaffeetassen – man muss sich mit der Axt den Weg freihacken.



ASKA:            Und Renka mit Irre im Auge stellt fest, sie will nicht mehr eine beschädigte Mitbürgerin sein, sondern eine echte, mit Wahlrecht und allem, und fängt an zu putzen, eine Riesen-Säuberung, normal, wie ihre Mutter vor Ostern. Den Lappen in der Hand verkündet sie:




RENKA:        Aska, ich mache hier eine historische Tat. Die Fenster und die Türen, die waren das letzte Mal gewaschen in den 30-er Jahren, als Hitler an die Macht kam. Und Aska rennt in ihr Zimmer, holt das Feng-Shui-Buch, damit sie auch etwas zu diesem gemeinsamen Putzen beitragen kann.



ASKA:            Und Renka schrubbt den Herd, bis sie Wunden an den Händen kriegt. Der Schweiss rinnt ihr zum Arsch. Die Renka, die hat’s wohl gefickt, weil sie den Herd wegschiebt, der hier steht seit sieben, zehn Jahren. Und dann glotzt sie noch dabei, als hätte ich ihr die letzte billige Zigarette aus Polen weggeraucht.



RENKA:        Du, Aska, ist nicht meine Mission, deine Putzfrau zu sein.



ASKA:            Du, Renka, du bist wirklich irgendso ’n Wunder von Gott, weil das ist alles wahr, weil Feng Shui sagt auch: Dreck verklebt die Energie. Und RENKA überflutet das Blut:



RENKA:        Du Feng-Shui, guck, her, unter den Herd, was wir hier züchten, diesen Amazonasdschungel, nix Feng-Shui. Ich wusste nicht, dass noch etwas ausser dir in der Bude so lebend blüht. Das bewegt sich, es stinkt, es sollte Miete zahlen.



ASKA:            Und jetzt gibt es aber keine Zeit zum Streiten, weil auf einmal sagt das Radio, dass diese Partei, normal, die von den Skins, die rechte, hat Briefe geschickt, an ausländische Politiker, dass sie sie abschieben wird. Die türkischen, polnischen, alle weg, ab nach Hause.



RENKA:        Siehst du Aska, was hab ich gesagt, wenn sie die abschieben können, dann uns auch.



ASKA:            Und Renka, angepisst wie eine Messerschmitt, rauscht aus der Küche, ab in das Wohnzimmer, haut sich auf die Knie, und schrubbt, als hätt sie eins draufgekriegt, den Boden. Sie sieht aus wie so ne Märtyrerin von Christus. Und plötzlich hält sie in den zwei Fingern irgendso ’n amtliches Dokument. Freizügigkeitsbescheinigung.



RENKA:        Von Aska die, mit gelben Katzenpipi voll! Und Aska steht zufrieden inmitten des Zimmers, hat sich ’n Brot geschmiert mit Tomate, und frisst und sagt:



ASKA:            „Oh, das hab ich schon lange gesucht.“



RENKA:        Aska, wenn die hier aus dem Deutschland das sehen, dass du auf ihre Dokumente pisst, kriegst du nie im Leben Hartz IV. Und das Wahlrecht kannst du gleich vergessen. Aber Aska legt sich wieder, wie immer, in ihr rosanes Puff-Zimmer, in ihr Bordell, auf den Berg ihrer dreckigen Klamotten, zwei Meter hoch, macht den Computer an, weil sie ist doch abhängig, und steckt dabei die Nase in ihre dreckigen Socken.




ASKA:            Und Renka stopfts zu, wie sie die Regale sieht, weil da:



RENKA:        rosa Staub. Zwei Finger breit und fettig wie Butter. Auf einmal Aska ins Geheul:




ASKA:            Du, Renka, komm schnell. Renka kommt, guckt, sieht:



RENKA:        auf dem Display n rotes Plakat, von dieser Partei von den Skins, und auf ihm eine riesige Aufschrift:



ASKA:            POLEN-INVASION STOPPEN.



RENKA:        Aska, ich rate dir gut, steh auf und putz, sonst kannst du gleich, wenn sie uns abschieben, mit diesem rosa Staub die Reisebrote schmieren.



ASKA:            Und aus dem Ganzen Renka muss pinkeln, damit sie nicht ein hysterischen Anfall kriegt, läuft ins Bad, und dort:



RENKA:        Meine Gläser! In dem Wischeimer, in welchen ich gerade den Dreck aus dem schmutzigen Boden gewrungen hab, Schüsseln und Teller, am Einweichen, saugen sich voll mit Bazillen. Und Aska trottet hinter mir her und grinst stolz,



ASKA:            und Renka brüllt:



RENKA:        Du Aska, bete um gesunde Beine, weil für den Verstand ist es zu spät. Und Aska sagt, mit einem Riesenlächeln auf dem Gesicht, dass sie sich doch schon vorbereitet, und nächsten Mittwoch spült sie es.




ASKA:            Und Renka sinken die Pfoten:



RENKA:        Du, Aska, du lieber sagst nichts mehr, nimm die Alditüten mit dem stinkenden Müll und hop runter damit. Aber Aska haut sich in den Stuhl, erstrahlt wie die Sonne und sagt:



ASKA:            Aber warum denn? Das ist doch UNSER Dreck, das ist doch das einzige Wohl das wir haben. Und Angela Merkel hat doch auf dem Plakat stehen, dass wir den Wohlstand erhalten und mehren sollen.



RENKA und

ASKA:            Und so hat Angela Merkel Renka beigebracht, mit Askas Dreck zu leben.

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