Mittwoch, 6. März 2013


Aktuell: Lesung am 07. März: LIVE-HÖRSPIEL THE BEST OF RENKA and ASKA - GESANGSGRUPPE OBERMAIER" schwar di-ri "


Die Metropolinnen Renata Borowczak und Johanna Rubinroth lesen live die Lieblings-Stücke aus ihrer Hörspielserie „Kick, Krieg und Katastrophen“. Die Quint-Essenz deutsch-polnischer Beziehungen auf den Punkt gebracht. Schonungslos, live und wahrhaftig. Mit Dia-Show.
Die beiden Polinnen leben in Berlin. Arbeiten für Hörfunk und TV.



Für die musikalische Untermalung sorgt die Gesangsgruppe Obermaier: Dreistimmiger Gesang aus dem alpenländischen Raum.
LIVE-HÖRSPIEL THE BEST OF RENKA and ASKA
GESANGSGRUPPE OBERMAIER " schwar di-ri "
am Donnerstag, 07. Februar 2013
ab 21.00 Uhr
im ORi
Friedelstraße 8
U-Bahnhof Hermannplatz

Dienstag, 15. Januar 2013

Heute die letzte Folge aus unserer II Staffel, wo wir über das Verhältnis von Wirtschaft, Hauswirtschaft, Einstein und Freundschaft sprechen.

Dazu noch mal der Hinweis:

Am 18.01. 2013 um 20:10 auf Deutschlandradio läuft unser Feature über Hochwasser in Polen!
Es lohnt sich reinzuhören!



   UNSER KUCKUCK

RENKA:  Weil das war so:
ASKA:  Renka, abgerackert wie der Dorfhund und erhitzt wie der Wasserkessel vor Wut, nach diesem ihren Job – der nur zum Geldverdienen da ist, und sonst zu gar nichts -
RENKA:  wo der mir schon durch die Ohren rauskommt
ASKA:  schleppt sich ins Haus, und die Pfoten schleifen ihr auf dem Boden.
RENKA:  Und Aska, in diese ihre rosa Decke gewickelt, sitzt vor diesem ebay und das in dieser Spielzeugabteilung, als wäre sie, normal, eineinhalb.
ASKA:  Renka, komm her, aber schnell, und guck, ich bestell uns grad eine fliegende Kuh, dass sie uns durch unsere psychodelische Küche saust. Aber Renka platzt schwer auf das Bett, nicht mal die Schuhe zieht sie aus.
RENKA:  Aska, du bist wohl noch in der Kita, und denkst, das Geld kommt raus aus der Wand. Wann hat dein Konto das letzte Mal Kasse gesehen, wenigstens einen mageren Cent? Du denkst wohl, du gibst nichts aus, wenn das Geld ist aus Plastik oder digital.
ASKA:  Weil Renka sagt, ich bin eine Solipsistin, was ich nicht sehe, das gibt es nicht.
RENKA:  Und überhaupt, Aska, worauf sitzt du da? Was versteckst du da vor mir? Ich rieche den Schweiß von Beamten, die strafende Hand der Staatsgewalt. Zeig mal, das ist doch wieder eine Rechnung, eine Mahnung, ich sehe die Schrift von dem Amt. Und Aska,
ASKA:  mit der Miene wie ein geschlagener Hund,
RENKA:  zieht von unter ihrem Arsch,
ASKA:  einen besudelten Umschlag. 
RENKA:  Das sind doch garantiert deine post-edukativen Schulden, einer von diesen deinen drei Krediten, los, mach das auf!
ASKA:  Du Renka, du mach mir keine Angst, weil wenn ich Angst haben will, guck ich einen Horrorfilm.
RENKA:  Und Aska glotzt auf den Umschlag, als wäre es eine Briefbombe oder radioaktiver Müll aus Tschernobyl.
ASKA:  Du Renka, nimm das weit weg von mir und leg es auf das silberne Tablett unter den Barock-Spiegel, damit es sich nicht verliert, wenn ich mich dran gewöhnt hab, öffne ich das.
RENKA:  Aska, guck endlich der Realität in ihr aufgedunsenes Gesicht! Das ist doch ein hyper-offizieller Brief. Und wenn du nicht zahlst, schicken die uns den Kuckuck ins Haus!
ASKA:  Du Renka, gleich explodiere ich von innen. Selber nur „und“ und „aber“ verstehst du doch von diesem ihrem Steuerbrief.
RENKA:  Und Aska fliegt durchs Internet als hätte sie eine dritte Hand, und bestellt
ASKA:  eine Trockenhaube und eine Kabeltrommel gleich dazu,
RENKA:  weil Askas Fön hat sich verloren,
ASKA:  und seit fünf Jahren schon niemand ihn gesichtet hat.
RENKA: Aber irgendwie juckt sie Aska doch, diese amtliche Schrift, und man sieht, wie sie denkt, normal, wie die Synapsen ihr im Gehirn glühen, und eine neue Idee in ihrem Kopf sich gebiert.
ASKA:  Komm wir schreiben, wie damals an die Polizei, wo ich über das rote Licht gefahren bin, dass ich so Durchfall hatte, dass ich mich beeilt hab zu diesem Klo in unserem Haus. Und damit hängen wir sie ab.
RENKA:  Du Aska, mit dieser Nummer kommst du nicht mehr durch. Solche Nudeln um die Ohren kannst du wickeln der Polizei, aber nicht diesem ihren Amt.
ASKA:  Dann nehme ich einen Spaten, wir graben ein Loch im Hof, richten aus ein Begräbnis und begraben diesen Brief. Ich mach das auch mit grosser Facon, mit allen Schikanen, auf top-katholisch, extra für dich.
Aber Renkas Augenlid zittert,
RENKA:  weil wenn ich mich nerve habe ich so ein Tick.
ASKA:  Und Renka schmiert zum Kühlschrank, weil sie ist doch so dünn, dass auf Stress sie essen muss, macht die Tür auf, und dort:
RENKA:  Leere, nur Licht. Ein Stück verreckter Käse und Butter, aber nicht zum Brot – sondern Askas Body-Creme, damit sie länger bleibt wie ein Babyarsch glatt.
Soll ich uns jetzt Suppe kochen aus deiner fliegenden Kuh aus dem Plastik-Land? Oder sollen wir in der Badewanne alte Brötchen aufweichen und essen den ganzen Monat lang?
ASKA:  Und Renka nervt sich, aber wie, auf maximal.
RENKA:  Hör zu, die Schutzzeit für Esel ist vorbei: es gibt doch Arbeitskraftmangel in diesem deutschen Land, in einem Büro gleich stellst du dich ein, da gibt es viele bunte Klebezettel, in rosa, gelb, und sogar leuchtend grün, die die du so magst, und wenn wer anruft kannst du erotisch ins Telefon säuseln
ASKA:   „Hallo“.
RENKA:  Dann kommt kein Kuckuck mehr ins Haus, und du kannst alles kaufen, das ganze Ebayland!
RENKA:  Aber Aska weiß Bescheid:
ASKA:  Ich kenne dieses ihr Spiel, da spiele ich nicht mit, du schuftest 40h die Woche, und leisten kannst du dir ein Brötchen mit Senf, und damit du dir zu dem Brötchen ein Würstchen kaufen kannst, muss dir dazuzahlen dieses ihre soziale Amt. Und Renka zerhackts,
RENKA:  weil, da ist doch was dran.
ASKA:  Und Renka will sich einrollen und schlafen wie ein Bär unter dem nächsten Baum.  Und Aska liest in Renkas Gesicht, was in ihm steht mit Druckbuchstaben: KRISE. Auf einmal klopft es an die Tür,  aber wie, als würde jemand in die Trommel schlagen. Und auf Renka fällt die blasse Angst.
RENKA:  Aska, das ist garantiert der nächste Brief von dieser ihrer Gerechtigkeit. Und Aska rennt in ihr Schmuddelbett und brüllt:
ASKA:  Renka, mach nicht auf, das ist der Kuckuck, er kommt uns ins Haus. Aber Renka will nicht leben
RENKA:  an so einem Gesellschaftsrand,
ASKA:  und macht, mit geschlossenen Augen, die Tür auf.
RENKA:  Und dort – ein unschädlicher Postmann, bringt die fliegende Kuh aus diesem Askas liebsten-ebay-Land. Und Aska rauscht aus ihrem Zimmer
ASKA:  und schon fliegt eine Kuh durch unsere psychodelische Küche,
RENKA:  normal, ein Schwergewicht auf Flügeln, als wäre es eine Taube oder ein Storch.
ASKA:  Und Renka glotzt und auf einmal sperrt sie den Mund auf,
RENKA:  weil ich hab eine Idee, aber was für eine!
ASKA:  als wäre Renka persönlich dieser Einstein.

RENKA:  Aska, ab sofort werden wir schreiben: wie dieser Reich-Reinicki-Papst, über dieses mein Leben hier mit dir, ein Lied, ein Gedicht, ein Roman und ein Hörspiel obendrauf. In allen Formaten, jpg, doc, tiff, und sogar rtv, auf Papier und digital. Weil, Aska, wenn eine Kuh fliegen kann, dann aus so einer laufenden Katastrophe wie dir kann ich doch schlagen dieses Kapital!
ASKA: Weil Renka die hat ein Schäden, einfach extraorbital, und ohne Renka wäre ich verloren wie ein Kind im Nebel.
RENKA: Und ich, Aska, ohne dich, wie eine Polin in diesem deutschen Land.

Freitag, 4. Januar 2013

DAS ENDE DER WELT


In zwei Wochen ist es so weit!


Am 18. Januar 2013, um 20:10 Uhr, hat unser neues Feature Premiere, beim Deutschlandfunk!


Und es geht um nichts geringeres als um ... das Ende der Welt!


Die Oderflut in PolenEine Rekonstruktion

 Von Renata Borowczak und Johanna Rubinroth 

Regie: Wolfgang Rindfleisch

DLF 2013


Glucholazy trifft es zuerst. Am 6. Juli 1997 treten nach starken Regenfällen in Ostsudeten und in Südschlesien Oder und Neiße über die Ufer und überfluten die Kleinstadt. Der Premierminister ruft Hochwasseralarm aus. Eine Tragödie entwickelt sich, in der die junge Reporterin Anna ihre berufliche Chance sieht. Sie berichtet von vorderster Wasserfront, niemand wird ihr fortan mehr niedliche Geschichten aus dem Nachbarkindergarten zumuten. 

Die Ereignisse überschwemmen auch sie buchstäblich; tagsüber steht sie zunehmend hilflos in wechselnden dramatischen Szenarien, nachts gibt sie sich Rechenschaft darüber, was dabei eigentlich mit ihr selbst passiert. 15 Jahre später ist sie bereit, darüber öffentlich nachzudenken. Eine Geschichte, die eine Reporterin auf der anderen Seite der Oder auch hätte schreiben können. Eine Geschichte so allgemeingültig europäisch wie spezifisch polnisch.


Montag, 24. Dezember 2012

pünktlich zu Weihnachten UNSER FEST * * *


Weihnachten a la Aska und Renka...







UNSER FEST


RENKA:        Na weil das war so: Aska kommt nach Hause und schreit:

ASKA:            „Du, Renka, Rachela, meine alte Mutter, ist einfach abgehaun nach Israel, und hat uns n Hunderter dagelassen, und an der Klagemauer betet sie jetzt, und die denkt noch, dass du hier so n Weihnachten für alle machst, nicht nur für deine Familie, sondern für meine dazu, weil du doch immer alles machst.“ Und RENKA leuchten die Augen:

RENKA:        Jesus, ein ganzer Hunderter in einem Stück, das hab ich seit ich lebe in diesem deutschen Lande, auf Augen nicht gesehen. Das ist doch ein Wunder, das grösste Wunder der Welt. Guck, der Hunderter ist grün! Und das hab ich nicht gewusst.

ASKA:            Auf einmal wird Renka weiss wie die Wand, weil jetzt muss sie doch machen diese 13 Gerichte, so wie normal man das in der Heimat macht, zu Weihnachten,

RENKA:        das ist doch Gottes Geburt und nicht irgend ein Furz.

ASKA:            Weil Renka, die ist vom Dorf, wo die noch haben heilige Bilder auf allen Wänden, sogar im Flur hinter der Tür

RENKA:        und nur weil wir hier leben entschuldigt nicht, dass es keine 13 Gerichte gibt. Das ist doch ein Muss, weil als ich 12 war, da hab ich den Papst getroffen, live, als er damals in Polen war, und er, normal, hat mich auf die Stirn geküsst. Und meine Mutter hat mir verboten, die ganze Woche, diese Stirn zu waschen und alle wollten mich anfassen.

ASKA:            Ee, Renka, lass locker, wir sind doch hier in diesem deutschen Lande, hier glaubt doch niemand an Gott, und an diesen dein Papst an den glaubt hier nicht mal der hinkende Hund.

RENKA:        Du Aska, lieber lästerst du nicht, sonst wächst dir ein Herpes auf der Zunge, du weißt doch nicht mal wie er hieß, unser Papst, der hieß nämlich doch Karol Wojtylla, und sogar Du Aska, du bist doch Polin, und denkst, der hieß mit Vornamen Johannes und mit Nachnamen Paul.

ASKA:            Und Renka denkt schwer nach:

RENKA:        Aber Aska, irgendwie Recht hast du, hier glaubt doch niemand an Gott.



ASKA:            Und Renka fällt ein, die hat sich mal verlaufen, auf eine deutsche Messe.

RENKA:        Und dort standen drei Leute, in dieser riesigen Kirche, und singen konnte keiner davon. Und wie die mich hier jeden Tag beschimpfen als Katholikin, ständig muss ich ihnen beglaubigen, dass ich normal bin. Und wenn ich mich hübsch anziehe, weil ich in die Kirche gehe, fragen sie mich, ob ich heute Geburtstag hab.

ASKA:            Und Renka nervt sich maximal:

RENKA:        Die sollen mich doch küssen, du weißt schon wo, und wenn ich diese 13 Gerichte mache, lachen die mich noch aus. Und daraufhin trifft Aska ein Blitz der Erleuchtung:

ASKA:            Hör zu, machen wir doch einfach ein jüdisches Fest, weil meine jüdische Familie die kommt bestimmt, und wenn wir nicht befriedigen die koschere Fraktion, kommt noch so n Dibbuk in uns, oder schlimmer… nimmt uns Rachela diesen wunderschön grünen Hunderter zurück.

RENKA:        Du Aska, das hau du dir mit einem Gummihammer aus deinem Kopf, das ist doch Jesus Geburt, und wer war für die Juden Jesus? Na, normal, ein Betrüger. Und ausserdem, Aska, sieh die Sache rational: so n Hunderter, der reicht nur für n Aldi, und nicht für so n koscheres Geschäft. Und Aska verschluckt sich fast:

ASKA:            Die Rachela lässt uns hier mit diesem einsamen Hunderter zurück und selber fliegt sie nach Israel? Soll die sich doch selber machen ihr koscheres Fest! SIE hat doch den orthodoxen Menopausentick, dass ihr unbeschnitten kommt keiner ins Haus. Und sieht sie ein Doppel-s, und im Deutschen gibt’s viel davon, die ganze Zeit denkt sie an die SS.

RENKA:        Und wir werden ganz trübsinnig und unsere Köpfe lassen sich hängen, weil gleich kommen diese unsere Gäste,

ASKA:            und was, sollen sie diesen grünen Hunderter essen?

RENKA:        Und aufeinmal springt Aska fast unter die Decke:

ASKA:            Du, Renka, ich hab, normal, eine Idee, aber welche: machen wir es so wie in diesem deutschen Land, im Sinne dieser ihrer Integration!

RENKA:        Was? Kaufen, kaufen, sich vollfressen und sich verstreiten, und dann noch so tun, als wäre alles Wunderglück – oh nein, mit mir nicht.

ASKA:            Du Renka, Recht hast du, aber leise, unsere Wände haben doch Löcher, und wenn die hier dich hören, geben die mir nie Hartz IV.



RENKA:        Und in der Damaschkestrasse 24, verliert das Leben seinen Sinn,

ASKA:            und beide wollen wir sterben,

RENKA:        und zwar sofort.

ASKA:            Komm Renka wir machen kein Fest, wir gehen schlafen, und wenn sie an die Tür klingeln, machen wir nicht auf, als wären wir in Polen oder tot. Und Renka wird noch untröstlicher:

RENKA:        Und was? Sollen wir Rachela geben diesen wunder-grünen Hunderter zurück?

ASKA:            Oh nein, nur über unsere Leichen. Weil wann sehen wir wieder so n grünen Hunderter in einem Stück?

RENKA:        Und plötzlich klingelt es an der Tür und schon kommen die Gäste:

ASKA:            unser Moslem aus Bosnien, aufgebrezelt wie zum Impfen,

RENKA:        im Anzügchen a la Broz Tito, diesem Parteibonzen von den Jugos.

ASKA:            Und dann, zum Ausgleich, der israelische Soldat,

RENKA:        voll und so schwankend, als geben die in dieser israelischen Armee zu enge Schuhe aus.

ASKA:            Gleich danach, die langweiligeren Gäste, fünf nicht praktizierende Katholiken,

RENKA:        fett eingeflogen, total high, direkt aus Amsterdam.

ASKA:            Und zum Ausgleich, dank Rachela, der angenähte Onkel Abraham,

RENKA:        wo Aska den nie auf Augen gesehen hat.

ASKA:            Und in dieser unserer Bude in der Damaschke 24, wurden plötzlich fünf Sprachen gesprochen,

RENKA:        normal, der Babelturm,

ASKA:            nur ist nichts schlimmes daraus erwachsen.

RENKA        Weil  wir habens noch mit dem Hunderter ins Aldi geschafft, und Renka hat schnell noch 200 Pieroggis geklebt

ASKA::        und niemand hatte so tolle Weihnachten,

RENKA:            die besten in der Welt * 


Und sogar, hat sich herausgestellt, was koscher ist:
die Giraffe ja, aber das Zebra schon nicht mehr, 
weil es Hufen hat.



Sonntag, 14. Oktober 2012

UNSER AUSLANDSMANN

                                                               Wolfram Siebeck hat gesagt: 

Ob es sich um muslimische Einwanderer,
Schwule oder um gefüllten Saumagen handelt,
der deutsche Bürger weiß, wovor er sich fürchtet.

AUCH WIR; ASKA UND RENKA HATTEN SO UNSERE BEGEGNUNG MIT DEM RASSISMUS... 
ABER ZUM GLÜCK HATTEN WIR EINE OFFENBARUNG: 


UNSER AUSLANDSMANN

RENKA:        Weil das war so:

ASKA:           Renka fällt ins Haus verzwitschert wie der Kanarienvogel im Frühling.

RENKA:        Du Aska, hock dich hin, sonst der Kiefer fällt dir gleich bis zum Knie, weil ich hab getroffen, normal, meine zweite Hälfte, einen echten Typen, auf maximal, aus 1001 Nacht, und dazu noch fliegt er mit Flugzeugen, und wenn mir die Füsse wehtun, auf den Händen trägt er mich.

RENKA:        Aber Aska sitzt in diesem unserem Schrank in der Wand,

ASKA:           die Decke über dem Kopf,

RENKA:        und an meinem Glück partizipiert sie nicht.

ASKA:           Du Renka, weil mich hat so eine Lust überfallen, in diesem Fernseher was anzugucken und wir haben doch keinen, also sofort ging ich in diese U-bahn, weil die haben da welche, und in jedem Waggon sogar zwei. Und da: dieser Sarrazzin, von dieser ihrer Bank, und der, normal, hat ein Buch geschrieben: DASS DER EINWANDERER DEUTSCHLAND DUMM MACHT. Also greif ich zu einem alten Spiegel,

RENKA:        - diesem ihren Nachrichten-Magazin -

ASKA:           den ein Deutscher liegen liess, um mein Bildungsniveau zu heben, gegen diesen Sarrazin. Und Renka, weißt du, was da geschreiben steht? Die haben diesen Schädel gefunden, den von diesem Hitler.

RENKA:        Den, wo die ganzen KGBs, CIAs und STASIs suchen schon seit dem Krieg? ASKA: Du wirst schon sehen, jetzt nehmen die diese DNA, klonen diesen Hitler, und wieder wird es diesen Nazismus geben, und dann weißt du, was wir machen können, normal, emigrieren auf die Antarktis zu den Pinguins.

RENKA:        Aska, dich hats zerkloppt, aber wie: auf die Antarktis fahre ich nicht, weil ich in diesem deutschen Land bezahle die GASAG, und billig ist das nicht. Und dazu hab ich jetzt wichtigeres, weil ich bin doch verknallt wie der Specht.

ASKA:           Renka, begreif doch - hast du vergessen, wer ich bin? Ich bin doch diese Jüdin und mit meinem Look, wenn es nicht verboten wäre, hätte ich garantiert die Hauptrolle in Jud Süss. Und dazu noch mein unehelicher Mann, den ich hab lieb von hier bis zum Kosmos, der ist doch so schwarz wie meine Haare und wie die sternlose Nacht. Und damit er nicht ins Maul kriegt, schläft er doch jetzt schon mit einem Stock, der immer mich in den Rücken drückt. Wenn er hört, dass die diesen Hitler restaurieren, gehen wir gar nicht mehr raus aus dem Haus.

RENKA:        Aska,  wieder machst du aus dem Löffel einen Elefanten, du überschätzt die plastische Chirurgie: als sie das Schaf Dolly geklont haben, ist die ihnen gleich krepiert. Aber Aska heult wie das Maultier:

ASKA:           Renka, du kapierst gar nichts, auf den ersten Augenwurf sieht man schon, dass mein Freund kein Spross ist von den Wickingern. Und sogar, wenn ihm die deutsche Eisenbahn einen Gratis-Fahrschein spendiert, nach Dresden fährt er im Leben nicht. Da muß er ja durch die Kanäle gehen, weil die da jetzt doch laufen diesen ihren nazistischen Trauermarsch, und das wo?

RENKA:        auf dem jüdischen Umschlag-Platz, wo sie die Juden versammelten, um sie zu verschicken, direkt ins KZ.

ASKA:           Und sogar auf Facebook kannst du schon diesen Hitler zu deinen Freunden hinzufügen. Der hat da schon 2802 Fans und ein Profil. Und Renka wird weiss wie das unbenutzte Kleenex vor Angst:

RENKA:        Du Aska, guck was du sagst, weil doch dieser mein geliebter Prinz, statt zu Mekka zu beten, rasiert er sich drei Mal am Tag das Kinn, sonst denken alle sofort „Taliban.“ Der ist doch ein 100%-er Perser, direkt aus Teheran und mit der germanischen Rasse hat er soviel zu schaffen, wie der Putzlappen mit deiner Hand.

ASKA:           Und jetzt kommt dieser ihr Hitler wieder und dazu noch dieser Sarrazzin, und der hat doch auch schon geschrieben, dass ich irgend so ein Gen habe, weil ich doch Jüdin bin.

RENKA:        Oh Aska, für uns gibt es kein Leben mehr in diesem deutschen Land.

ASKA:           Und Renka ins Geheul, aber wie, unmittelbar.

RENKA:        Und Aska verstopft es und durch den gepressten Hals sagt sie, und eine Stimme hat sie, als sässe sie schon in diesem Güterzug von der Deutschen Bahn.

ASKA:           Komm Renka, wir gehen aus, heute abend nach Neukölln, da sind immer viele Ausländer, in der Gruppe ist man munter.

RENKA:        Und da: Fete volle Pulle,

ASKA:           bäuchige Roma-Männer blasen in die Trompeten,

RENKA:        wie damals in Jericho, der Wodka fliesst aus Springbrunnen

ASKA:           und alle tanzen wie auf der türkischen Hochzeit.

RENKA:        Und natürlich was?

ASKA:           Die einzige Deutsche von der Fete,

RENKA:        so ein eingenähtes Modell,

ASKA:           driftet zu uns,

RENKA:        in diesen ihren High-Heels,

ASKA:           dass Renka nicht einen Schritt damit macht,

RENKA:        und Aska tut selbst vom Gucken schon weh der Rücken.

ASKA:           Und die heult uns die Brüste voll,

RENKA:        weil doch diese Schwarze Sarah gewonnen hat in diesem ihrem Next-Model-Programm, und weil sowas wird jetzt tip-top-trend, und nur solche Sarahs haben jetzt Aussichten auf die Karriere, und das ist doch eine Schande für die BundesRepublik.

ASKA:           Und wir schleichen raus, eine Miene haben wir,

RENKA:        als hätte uns eine Taube auf den Kopf geschissen.

ASKA:           Komm Renka, wir fahren via Ostbahnhof, direkt zurück nach Polen.

RENKA:        Dich hats wohl zerschossen, sind wir wie dieser ihr Heidegger, der seine Hannah im tiefsten Nazismus zurück lässt und selber nach Amerika fährt?

ASKA:           Renka, wir sind doch keine Kanaillen. Unsere Typen nehmen wir doch mit.     

RENKA:        Aha. Nach Polen willst du, wo dort doch regiert dieses katholische Radio,

ASKA:           das Mutter Maria heisst, mit seinen alten Weibern,

RENKA:        diesen Renterinnen, wo ihr Erkennungszeichen sind die Baskenmützen aus Mohär, und 15mal am Tag beten sie, nicht vor einem Altar, nein zu diesem Radio, das schimpft, dass sogar Donald Duck ist ein Jude und Satanist. Und wenn die uns da aufspüren, mit unseren geliebten Exoten, spucken die über die linke Schulter, du avancierst gleich zur Afro-Dirne und als 7. Frau vom Maharadscha beschimpfen die mich. Und du wirst dich noch freuen, wenn die auf uns schmeissen mit einem verwesten Ei und nicht mit einem Pflasterstein.

ASKA:           Und wir schleppen uns in diese U-Bahn,

RENKA:        die Diskriminierung schielt auf uns aus jeder Ecke,

ASKA:           die Leber verfault uns davon.

RENKA:        Und in der U-Bahn, Sodom und Gomorrah,

ASKA:           dicht, dass du nicht eine Nadel reinsteckst,

RENKA:        normal, Paradies für Frottierer, und Onanierer,

ASKA:           wie zur Rush-hour in Tokyo,

RENKA:        Mensch an Mensch:

ASKA:           aus dem Orient,

RENKA:        Ex-Jugoslavien,

ASKA:           Afrika, Istanbul

RENKA:        und sogar aus Fidel-Castros Kuba-Land. Und ist hier ein Deutscher, versteckt er sich gut.

ASKA:           Und Renka weiss sofort Bescheid, weil die kennt sich doch aus.

RENKA:        Siehst du, Aska, diese Politiker in dem deutschen Lande, die sind so pc, und locken uns alle her, küssen Füsschen und Händchen am Anfang, um zu schlagen dieses ihr politisches Kapital und vor allem vor diesen Wahlen, und dann selbst dieser Sarrazzin von dieser sozialen Partei, der sagt  dass alle Anhänger von Mohammed in diesem Deutschen Lande kleine Kopftuchmädchen produzieren und schmarotzen nur auf diesem Staat.

RENKA:        Und auf einmal auf Aska fällt die Offenbarung.

ASKA:           Renka, heiliges Recht hat er, wir machen’s einfach, wie er sagt. Ab sofort bepflanze ich ganz Deutschland mit kleinen beschnittenen Schokobabys, und du nimm dich an die Arbeit und zacki-zacki, produziere wie am Laufband, kleine islamische Prinzessinen, normal, zwei volle Fussballmannschaften.

RENKA:        In ganz Deutschland soll es werden wie bei diesem UnoTreff.

RENKA UND ASKA:

UND SO HABEN RENKA UND ASKA DEM SARAZZIN SEIN
                                                POLITISCHES KONZEPT GEKLAUT.






Mittwoch, 19. September 2012


Unser Hörspiel- live in der Bauhaus-Villa



Wie wir in die Villa reinkommen denkt Renka, gleich kommt Audrey Hepburn um die Ecke getaumelt, mit dieser Schlafbrille die sie immer trägt. Aska denkt gar nichts, Aska stolpert über das Zebrafell, weil es aus Afrika importiert ist, und noch 4 Hufen hat.

Der Garten ist kein Garten, sondern ein Park. Riesige Bäume, 
mindestens 100 Meter hoch und 100 Jahre alt.

Vor uns jodelt die Gesangsgruppe Obermeyer. Besame mucho auf bayrisch: 


Wir lesen. Die leichte Anspannung verfliegt schnell, im Nu sind wir in unseren Rollen: Renata wird zu Renka, Johanna zu Aska.

    

 Wir fetzen uns wie damals, in unserer psychodelischen Küche. 
Die Dia-Show hinter uns ist so gut wie gar nicht zu erkennen
 – aber das macht nichts – das Publikum hat trotzdem Spaß.
Und wir auch. 

Wir danken Laura, der Gast-Geberin und Melinda, der Haus-Geberin. 

Bald folgt ein kurzer Beitrag über unser Hörspiel-Live in der Mittelpunktbibliothek in Schöneberg.

Und schon heute eine Ankündigung - am 18 Januar 2013 um 20:15 ein Radio-Feauture "Das grosse Wasser" von Renka und Aska auf Deutschlandradio. 







Mittwoch, 12. September 2012

Duuuu Renka...

Duuuu, Renka!

heute, normal war der Herr Elektriker da, damit
Wir nicht mehr vom Wasser kriegen diesen Stromschlag!
Und normal hat der das Waschbecken gefilmt,
Weil das unter Strom stand und immer wieder hat er gesagt,
Das kann nicht sein. Das gibt's nicht.
Vielleicht hat die Russin aus m Erdgeschoss euch verhext!