ASKA: Und jetzt, endlich, stehen wir in
diesem Aldi. Und Renka jammert, dass wir hier einkaufen,
RENKA: und in Polen ist das Essen nicht nur
billiger sondern auch noch viel besser, und während wir hier sind, kaufen die
Deutschen uns in Polen alles aus.
ASKA: Weil Renka hat es selber gesehen, wie
fünf so Deutsche, klassisch, kurze Haare und Brillen mit Goldrand, ganze Säcke
voll aus Polen rausfuhren:
RENKA: jede hatte an die zehn Stück Butter,
Brote, Wurst, saure Gurken, und soviele Schmerztabletten, als hätten sie drei
Apotheken aufgekauft.
RENKA: Und Aska sagt,
ASKA: dass wir doch aber nicht so bekloppt
sind, um zur Grenze zu fahren und zurück, am Samstag, zum Einkaufen. Das ist
doch Quatsch.
RENKA: Und dann ist keine Zeit mehr zum Nachdenken,
ASKA: weil wir uns diesen Zeitschriften
nähern, die wir natürlich nicht kaufen.
RENKA: Aber wir müssen einen Moment vor ihnen
stehen, weil Aska mag es sich vorstellen, dass wenn sie morgens in die Küche
kommt, und ich sitze am Tisch, dass ich so ne „TIMES“ lese, damit ich ihr
erkläre, worum es nun geht, in dieser Welt. Und ich lese doch gar keine
Zeitung, und schon gar nicht auf englisch.
ASKA: Und Renka sagt, sie kann unsere Lage
auch ohne die Zeitung erklären, weil sie weiss genau, worum es geht.
RENKA: Weil jetzt kaufen die Polen die ganze
billige Erde auf, in diesem Mecklenburg-Vorpommern, weil dort sind alle sehr
arm, und noch ärmer als in Polen, und habe ’n Haufen Skins. Na also kaufen die
Polen das ganze Land auf, billig wie Borschtsch, und noch sagen sie, dass sie
auf diese Weise unser altes slavisches Land zurück zu dem Mutterleib
führen. Weil vor langer Zeit, waren dort
überall Slaven und Schluss. Und Aska will wissen, ob ich damit sagen will, dass
Mecklenburg-Vorpommern früher Polen war,
ASKA: und Renka denkt nach und sagt:
RENKA: Irgendwie schon.
ASKA: Und wenn wir aus diesem Aldi
rauskommen, dann müssen wir wieder an dem Kik vorbeigehen. Na und natürlich
gehen wir wieder rein, weil wir können es uns nicht verwehren.
RENKA: Und auf einmal gucke ich und Aska hält
mir ne Hose hin, aus Polyester, dass garantiert der Arsch drin schwitzt, und in
der Farbe braun und in einer Farbnuance, die an Durchfall erinnert, und mit
freudiger Miene verkündet sie mir,
ASKA: dass diese Hose nur ein Euro kostet.
RENKA: Also sag ich ihr sanft, dass die Hose ihr
zu klein sein wird. Und sie mir daraufhin:
ASKA: Na, das macht doch nix, das kann man
doch heute kaufen und morgen wegschmeissen.
RENKA: Und genau das ist es:
RENKA
UND ASKA: UNSER KICK.
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